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28.12.2021

Mindestlohn und Co.: Das ändert sich 2022!

Mindestlohn steigt

Freude für Arbeitnehmer: Momentan liegt der gesetzliche Mindestlohn bei 9,60 Euro pro Stunde. Im neuen Jahr steigt er doppelt: Zum 1. Januar 2022 soll er auf 9,82 Euro und zum 1. Juli 2022 auf 10,45 Euro angehoben werden. Die Mindestausbildungsvergütung steigt auf 585 Euro brutto pro Monat.

Pfandpflicht wird erweitert

Zum neuen Jahr wird die Pfandpflicht für Getränke in Plastikflaschen ausgeweitet. Alle Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff, aber auch Getränkedosen sind dann pfandpflichtig – also unter anderem Saftpackungen.

Führerscheine müssen angepasst werden

Führerscheininhaber, die zwischen 1953 und 1958 geboren sind, und noch den grauen oder rosafarbenen Schein besitzen, müssen diesen Umtauschen – in eine moderne Scheckkarte. Die Frist hierfür endet am 19. Januar. Wer das nicht tut, riskiert ein Verwarngeld von 10 Euro.

Verbot von Plastiktüten

In deutschen Ladenkassen bekommt man ab dem 1. Januar keine Einkaufstüten aus Plastik mehr.  Dies sind Tüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern. Ausgenommen:  Stabile Mehrweg-Tüten sowie die dünnen Plastikbeutel, für Obst und Gemüse.

Neue Elektroschrott-Regelung

Alte Elektrogeräte müssen ab dann von Discountern und Supermärkten zurückgenommen werden.

Post wird teurer

Ab Januar kostet die Postkarte 70 Cent, der Standardbrief 85 Cent, der Kompaktbrief 1 Euro, der Großbrief 1,60 Euro und der Maxibrief 2,75 Euro. Grund dafür: Steigende Löhne und Kosten.

Tabaksteuer steigt

Ab Januar steigt in Deutschland die Steuer für eine Packung mit 20 Zigaretten rund 10 Cent. 2023 wird es noch teurer: mit weiteren 10 Cent, 2025 und 2026 sollen dann nochmal jeweils 15 Cent pro Packung dazukommen.

Am 1. Januar 2022 tritt zudem das Tabaksteuermodernisierungsgesetz in Kraft.  Das bedeutet, dass auch Shisha-Tabak und Liquids für E-Zigaretten teurer werden.

Kükentöten endet

In Legehennen-Haltung wurden jährlich bisher rund 45 Millionen männliche Küken getötet. Sie waren weder für die Eierproduktion noch als Masthühner geeignet. Dieses „Kükenschreddern“ endet ab dem 1. Januar.

CO2-Preis steigt = Benzin und Diesel teurer

Um den Klimaschutz attraktiver zu machen, steigt auch 2022 der CO2-Preis. Statt 25 Euro je Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid sind dann 30 Euro fällig. Dadurch werden auch Benzin und Diesel teurer- um ungefähr anderthalb Cent.

Zugtickets nicht mehr beim Schaffner kaufen

Bahnfahrende können in der DB ab dem 1. Januar keine Fahrkarte mehr beim Schaffner erwerben. Die Alternative hierfür: Einfach ein digitales Ticket lösen. Das kann per App oder auf bahn.de gekauft werden – bis 10 Minuten vor Fahrtantritt.

Umtausch bei fehlerhaften Produkten leichter

Die sogenannte Gewährleistung wird verlängert: Wer ein Produkt kauft, das sich später als mangelhaft herausstellt, hat bald bessere Chancen. Denn wenn sich ein Produkt als fehlerhaft oder mit Mängeln herausstellt kann man es anstatt bisher bis zu 6 Monaten, künftig bis zu einem Jahr umtauschen.

Zahlreiche Tattoo-Inhaltsstoffe werden verbannt

Da sie potenziell gefährlich sein können, werden ab dem 4. Januar tausende Chemikalien, die in Tattoo-Farben enthalten sind, auf die Bannliste der EU gesetzt. Dadurch sollen auf lange Sicht Tätowierfarben sicherer gemacht werden.

Pflegereform im Jahr 2022

Pflegebedürftige werden finanziell besser unterstützt. Nach mehr als 24 Monaten der Pflege werden Personen mit rund 410 Euro pro Monat entlastet. Nach 36 Monaten steigt die Unterstützung auf 638 Euro im Monat.

Erhöhung des Kinderzuschlags

Der Kinderzuschlag, was eine staatliche Zusatz-Leistung zum Kindergeld für Familien mit geringem Einkommen ist, wird leicht erhöht. Er steigt von 205 Euro um 4 Euro auf bis zu 209 Euro pro Monat pro Kind.

Mehr Unterhalt für Trennungskinder

Zum neuen Jahr steht Trennungskindern laut der Düsseldorfer Tabelle etwas mehr Unterhalt zu. Allerdings liegt die Erhöhung in vielen Fällen unter einem Prozent. Der Mindestunterhalt beträgt danach ab dem 1. Januar 2022 für Kinder von einem bis fünf Jahren 396 Euro pro Monat, ein Plus von drei Euro. Für Kinder von sechs bis elf sind es 455 Euro und damit vier Euro mehr. Für Kinder von 12 bis 17 Jahren sind es fünf Euro mehr (533 Euro).

EEG-Umlage sinkt, aber Öko-Strom wird nicht günstiger

Die Umlage zur Finanzierung des Ökostroms sinkt – um mehr als 40 Prozent! Billiger dürfte der Strom aber nicht werden, weil die Umlage nur ein Bestandteil des Preises ist und Versorger beim Einkauf mehr als vor einem Jahr zahlen.

Elektronische Krankmeldung verpflichtend

Ab dem 1. Juli sollen Arbeitgeber die Krankmeldungen digital von den Krankenkassenstellen zugeschickt bekommen. Den „gelben Schein“ erhalten Sie aber dennoch weiterhin vom Arzt – in Papierform. Die Arztpraxen sollen die Krankmeldung schon ab Januar verpflichtend an die Krankenkassen übermitteln.

Elektrische Reichweite von Plug-In-Hybride steigt auf 60 Kilometer

Plug-in-HybrideKäufer bestimmter Autos, die neben einem Verbrenner- auch einen Elektromotor haben und per Stromkabel aufgeladen werden (Plug-in-Hybride), könnten ab 2022 nicht mehr in den Genuss der staatlichen Förderung kommen. Denn die vorgeschriebene elektrische Reichweite steigt von 40 auf 60 Kilometer.

 

 

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