Für das Oktoberfest will die Stadt München das Sicherheitskonzept angesichts der Terrorgefahr weiter ausweiten. Mit einer Beschallungsanlage will Wiesn-Chef Josef Schmid (CSU) die Besucher im Notfall informieren und eine mögliche Massenpanik vermeiden. Falschmeldungen – unter anderem über die sozialen Medien – könnten diese Gefahr verschärfen, wie der Münchner Amoklauf gezeigt habe, heißt es in der Vorlage Schmids, der auch Zweiter Bürgermeister und Wirtschaftsreferent ist. «Dem kann nur durch eine sofortige umfassende Information der Gäste auf dem gesamten Festgelände mittels Lautsprecherdurchsagen begegnet werden.»
Es gehe auch um eine Räumung des Festgeländes in anderen Fällen, etwa bei einem Unwetter. «Ein Evakuierungskonzept ist nur umsetzbar, wenn die Betroffenen über den Entfluchtungsweg informiert werden können.» Das größte Problem beim Oktoberfest sei der Geräuschpegel durch Musikanlagen der Schausteller und Musik in den Bierzelten. Die vorgestellte Anlage ermögliche die Stummschaltung der Anlagen und gleichzeitig darüber synchrone Durchsagen.
Mehrere Zeitungen hatten bereits darüber berichtet. Einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung» vom Montag, dass die Anlage vier Millionen Euro kosten soll, bestätigte ein Sprecher des Wiesn-Chefs nicht.
Schmid nannte in der Vorlage ausdrücklich keine Kostenschätzung. Der geschätzte Auftragswert liege oberhalb des Schwellenwerts von 209 000 Euro, der zu einer EU-weiten Ausschreibung verpflichte. Aus Wettbewerbsgründen blieben die Schätzungen deshalb nicht-öffentlich. Am Mittwoch will der Stadtrat über die Vorlage entscheiden, nach der die Anlage zunächst für fünf Jahre vorgesehen ist.