Um die geplante Haltezeit einzuhalten, setzt die S-Bahn München dort künftig Einstiegslotsen ein. Sie unterstützen und beschleunigen das Ein- und Austeigen etwa durch eine direkte Ansprache der Fahrgäste oder Bahnsteigdurchsagen. Im Frühsommer 2017 hatte die S-Bahn das Konzept bereits erfolgreich am Hauptbahnhof getestet. An ausgewählten Stationen der Stammstrecke sollen die Einstiegslotsen nun schrittweise in den Regelbetrieb integriert werden. Als zweite Station ist im Sommer die Haltestelle Marienplatz geplant.
Die Einstiegslotsen sind jeweils in der Hauptverkehrszeit morgens zwischen 6.30 und 9.30 Uhr sowie abends von 15.30 bis 18.30 Uhr im Einsatz. Pro Schicht werden DB-Mitarbeiter die Reisenden so unterstützen, dass die S-Bahnen möglichst pünktlich weiterfahren können. Die Mitarbeiter weisen Fahrgäste dazu gezielt von den Zugängen zu weniger frequentierten Bahnsteigbereichen, verteilen sie je nach Zuglänge vor Einfahrt der S-Bahn am Bahnsteig und blockieren – wenn nötig – den Zustieg beim Türenschließen.
Ziel ist es, durch die optimierte Abfertigung beim Einstieg die geplante Haltezeit an den Stationen einzuhalten. Angesichts von 1000 Zugfahrten am Tag durch die Stammstrecke besteht hier erhebliches Potential, pünktlicher zu werden. In Spitzenzeiten können in einen einzigen Langzug der S-Bahn bis zu 1600 Reisende zusteigen.
Aktionsprogramm „Zukunft S-Bahn München“
Die Einstiegslotsten sind Teil des Aktionsprogramms „Zukunft S-Bahn München“, das die Qualität der S-Bahn für die Kunden spürbar verbessern soll. Das auf mehrere Jahre angelegte Programm bündelt insgesamt bis zu 80 Maßnahmen und ist die Basis bis zur Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke. Zum Maßnahmenbündel gehört die Fahrgastinformation in Echtzeit genauso wie die Einzäunung der Stammstrecke, um Personen aus dem Gleisbereich fernzuhalten. Ziel sind konkrete Verbesserungen bei den Betriebsabläufen, bei der Infrastruktur sowie in der Kundeninformation.