Bild: DB
12.07.2019

Münchner Mega-Baustelle steht vor der nächsten Planungs-Panne

Eröffnung der zweiten Stammstrecke – 2026 – nein, 2028 – nein 2031!

Das riesige S-Bahn-Bauprojekt mitten in München könnte sich laut Münchner Merkur nochmal extrem verzögern.

Bahn muss eine zusätzliche Röhre bauen

Grund ist demnach eine Planungspanne bei der Bahn. Nach dem Bericht müssen die Flucht-Möglichkeiten anders gebaut werden.

Der ursprüngliche Flucht-Plan:

Die Bahn baut entlang der beiden Röhren der zweiten Stammstrecke neun senkrechte Rettungsschächte – einer alle 600 Meter etwa. Da können dann Fahrgäste im Falle einer brennenden S-Bahn zum Beispiel über Treppen ins Freie.

Der neue Flucht-Plan:

Die Bahn muss laut Merkur eine komplett neue Rettungsröhre bauen. Die soll parallel zur zweiten Stammstrecke unter den beiden Zug-Röhren liegen. Und laut Merkur geht die Bahn in internen Dokumenten davon aus, dass der Bau bis 2031 dauert.

Was diese zusätzliche Röhre kostet, ist demnach auch noch völlig unklar.

Nicht die erste Panne

Diese Planungspanne ist bei weitem nicht der erste Rückschlag. Erst letzte Woche kam die Meldung, dass der Halt der zweiten Stammstrecke am Ostbahnhof nicht unter dem Orleansplatz gebaut wird.

Der Tiefbahnhof wird wohl gegenüber auf dem Gelände des Kunstparks Ost gebaut werden.

Dadurch hatten die Verantwortlichen das Eröffnungsdatum von 2026 auf 2028 korrigiert.

U9 musste kurzfristig mit rein

Auch das Problem U9 hatte sich erst kurzfristig aufgetan. Eine komplett neue U-Bahnlinie 9 soll irgendwann einmal die aktuellen Nord/Süd-Linien 3 und 6 entlasten. Die Strecke soll von der Implerstraße über die Theresienwiese, den Hauptbahnhof, die Pinakotheken und die Giselastraße zur Münchner Freiheit führen.

Und genau für diese Pläne hatten dann Auswirkungen auf den Bau der zweiten Stammstrecke. Bund, Freistaat und Bahn haben beschlossen, dass beim Bau des neuen Stammstrecken-Tiefbahnhofes am Hauptbahnhof auch gleich der Rohbau für einen neuen U9-Bahnhof mitgebaut werden muss.

Die Stellungnahme einer Sprecherin der Deutschen Bahn:

Zu den Optimierungen, die wir als Vorhabenträgerin DB letzte Woche der Politik vorgestellt haben, gehört auch eine Dritte Röhre als Flucht- und Rettungsröhre. Dies würde nicht nur eine Optimierung auf ein modernes Sicherheitskonzept bedeuten, sondern in der Folge würden auch mehrere Rettungsschächte entfallen können – und damit entfallen Betroffenheiten von Anliegern. Im Evakuierungsfall ist eine leichtere Entfluchtung möglich und im Notfall ein leichterer Zugang der Rettungskräfte. Zudem ist so die Möglichkeit einer leichteren Wartung während laufenden Betriebs gegeben.

Durch die Optimierungen integrierte Gesamtlösung am Hauptbahnhof mit U9, Verlegung Ostbahnhof auf die Friedenstraße mit angepasster Streckenführung im Ostteil sowie neuem Flucht- und Rettungskonzept mit Dritter Röhre gehen wir von einer Inbetriebnahme von 2028 aus. Das neue Flucht- und Rettungskonzept mit der Dritten Röhre hat keine zusätzlich Auswirkung auf den Zeit- und Kostenrahmen.


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