Der Hellabrunner Masterplan ermöglicht einen detaillierten Einblick in die Zukunft des Münchner Tierparks: Zukünftig spazieren die Besucher, wie bei einer kleinen Weltreise, durch die einzelnen Kontinente und durch verschiedenste Ökozonen. Die Tiere können dabei teilweise wirklich hautnah erlebt werden.
Aufbauend auf dem 2011 beschlossenen Ziel- und Entwicklungsplan (ZEP) des Münchner Tierparks wurde in den letzten elf Monaten durch ein interdisziplinäres Tierparkteam und unterstützt von externen Fachplanern ein sehr detaillierter Masterplan entwickelt. Dieser beleuchtet alle wichtigen Bereiche des Tierparks und definiert auf dieser Grundlage klare Ziele und Vorgaben für die nächsten 20 bis 25 Jahre. Er wurde im Februar vom Aufsichtsrat einstimmig verabschiedet.
„Der ZEP ist unser Flächennutzungsplan. Auf ihm aufbauend haben wir nun mit dem Masterplan unseren Bebauungsplan festgeschrieben“, erläutert der Hellabrunner Direktor Rasem Baban die Bedeutung des Masterplans. „Durch den Masterplan gibt es einen konkreten Fahrplan, wie wir Hellabrunn in den nächsten Jahrzehnten weiterentwickeln werden“, so Baban weiter.
Die Kontinentsbereiche und Gehege-Abschnitte sind in konkrete Einzelmodule zerlegt und gemäß dem Geozoo-Prinzip angeordnet. Die Besucherwege orientieren sich einerseits an denkmalschutz-relevanten, historischen Wegeachsen und dem schützenswerten Altbaumbestand und andererseits an der Kernforderung, ein sinnhaftes Rundwegeprinzip durchzusetzen. Historische Wasserflächen und Grünanlagen-Bereiche werden weitestgehend erhalten und deutlicher herausgestellt. Der Masterplan berücksichtigt aber auch so verschiedene Gesichtspunkte und Anforderungen wie Besucherbedürfnisse, ein tragfähiges Edukationskonzept, artgerechte Tierpräsentationen oder Spielplätze und Beschilderungssysteme. Für die Realisierung ist ein jährliches Investitionsvolumen von durchschnittlich rund 5 Millionen Euro definiert.
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Ein Besuch in Hellabrunn soll eine spannende, interaktive, unterhaltsame und zugleich nachhaltige Reise durch die Kontinente bieten. In Tieranlagen, die naturnah dem Herkunftsland der Tiere nachgebildet sind, wird den unterschiedlichsten Altersgruppen von Besuchern ein passend aufbereitetes Wissen über exotische und heimische Tiere nach neuesten edukativen Methoden vermittelt.
Christine Strobl, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Tierparks, unterstreicht die Bedeutung des Masterplans für Hellabrunn: „Ein moderner Zoo ist ein Zentrum für Arten-, Umwelt- und Naturschutz. Mit dem Masterplan und der schrittweisen Umsetzung der darin festgehaltenen Ziele werden wir dieser Aufgabe auch in den nächsten Jahrzehnten gerecht werden.“
PDF-Download: Masterplan Kurzversion
Im Rahmen des Masterplans wird sich auch der Tierbestand im Tierpark verändern. Insbesondere bei der Erhaltungszucht hochbedrohter Tierarten wird sich Hellabrunn weiter engagieren. Wo möglich werden verschiedene Tierarten der gleichen Ökozone vergesellschaftet und damit Lebensraumgemeinschaften naturnah abgebildet. Außerdem erhalten Besucher zukünftig vermehrt die Gelegenheit in die Tieranlagen einzutreten und damit noch näher an die Tiere heran zu kommen. Damit werden die Hellabrunner Tiere zu Botschaftern für ihre vom Aussterben bedrohten Artgenossen.