Dass das Mädchen sterben würde, habe der 53-Jährige zumindest billigend in Kauf genommen, teilte die Behörde am Freitag mit. Der Mann sei über seine persönliche Situation wütend und verärgert gewesen und habe sich gestört gefühlt, weil zwei Frauen und vier Kinder auf der Straße nahe seinem Haus im Ortsteil Unterschleichach in der Gemeinde Oberaurach kleine Feuerwerkskörper zündeten. Er habe deshalb von seinem Garten aus mehrmals in Richtung der Gruppe geschossen. Den Ermittlern zufolge traf einer der Schüsse aus einem kleinkalibrigen Revolver die elfjährige Schülerin am Hinterkopf. Das Mädchen starb.
Der beschuldigte Mann hat nach eigener Aussage beim Schießen vermieden, von der Straße aus gesehen zu werden. Das Opfer konnte demnach nicht mit dem Angriff rechnen. Der 53-Jährige war Kraftfahrer in der Justizvollzugsanstalt im oberfränkischen Ebrach (Landkreis Bamberg) und hatte die Waffe aufgrund einer früheren Mitgliedschaft im Schützenverein legal besessen. Insgesamt besaß er vier Waffen, zwei davon Kleinkaliberwaffen.
Der Täter hatte sich damals nicht selbst gestellt, sondern war an seinem Arbeitsplatz festgenommen worden. Staatsanwalt Christopher Rosenbusch erklärte im Januar: „Er stand deutlich unter psychischem Druck und war sichtlich erleichtert, dass man ihm auf die Spur kam“. Wegen seiner psychischen Probleme sei der Mann seit längerem in Behandlung gewesen. Betrunken war er nach eigener Aussage zur Tatzeit nicht.