Die Lufthansa-Pilotenstreiks am Münchner Flughafen betreffen heute Kurz- und Mittelstreckenflüge. Nach Angaben einer Sprecherin begann der Ausstand um Mitternacht. Wegen des Nachtflugverbots machten sich Auswirkungen aber erst seit sechs Uhr morgens langsam bemerkbar. Um diese Zeit starten normalerweise die ersten Frühflüge. Im Laufe des Tages sollen über die Hälfte der 615 geplanten Verbindungen zwischen München und Zielen in Deutschland und Europa ausfallen. Zehntausende Passagiere müssen umbuchen oder auf die Bahn umsteigen.
Am Mittwoch fallen somit mehr als 300 Flüge wegen der Streiks der Lufthansa-Piloten aus. Die gebuchten Passagiere würden per E-Mail oder SMS informiert, sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Dienstag in München. Sie geht davon aus, dass Zehntausende Passagiere von den Ausfällen betroffen sind.
Zumindest auf den wichtigsten Strecken will die Airline aber mit freiwilligen Crews fliegen. Am Nürnberger Flughafen fallen nach Angaben einer Sprecherin insgesamt sechs Ankünfte und Weiterflüge aus.
Die Streiks sollten zwar offiziell direkt nach Mitternacht beginnen. Wegen des Nachtflugverbots in München wurde mit ersten Auswirkungen aber erst am Mittwochmorgen gerechnet, wenn normalerweise die ersten Frühflüge starten.
Bereits am Dienstag waren Tausende Passagiere in München von Streiks auf Langstreckenflügen betroffen. 13 der insgesamt geplanten 21 Langstreckenflüge fielen aus. Unter anderem sagte die Lufthansa Flüge von München nach Indien, Kanada und in die USA ab. Zudem mussten acht von 19 geplanten Ankünften aus dem Ausland ausfallen. München war damit neben Frankfurt am Main und Düsseldorf besonders von den Streiks der Lufthansa-Piloten betroffen.
Auch in den kommenden Wochen müssen Lufthansa-Passagiere mit Streiks rechnen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) drohte zum Auftakt der 13. Streikrunde damit, künftig bis Jahresende wöchentlich die Arbeit niederzulegen. Wörtlich sagte VC-Sprecher Markus Wahl am Frankfurter Flughafen: «Bis auf weiteres ist es jede Woche möglich, dass es neue Ausstände gibt. Ausgenommen davon ist vielleicht Weihnachten.» Die Lufthansa will aber rechtlich dagegen vorgehen.
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