Auf den Straßen war es deutlich voller als normalerweise, weil viele Menschen aufs Auto umstiegen. «Rund um die Ballungszentren geht’s zu», hieß es am Morgen beim Verkehrslagezentrum Bayern. Vor allem rund um München kam es zu langen Staus.
Der Ausstand im Personenverkehr hatte um 2.00 Uhr morgens begonnen, nachdem am Dienstag bereits die Lokführer der Güterzüge die Arbeit niedergelegt hatten. Die Bahn ging davon aus, dass rund 50 Prozent der Nahverkehrszüge und S-Bahnen ausfallen, wie ein Sprecher sagte. Im Fernverkehr seien zwei Drittel der Verbindungen betroffen. Die Bahn hat Ersatzfahrpläne für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr veröffentlicht. Sie sind nach Angaben des Unternehmens verlässlich.
Das Ende des Ausstands blieb zunächst offen. Falls sich Bahn und GDL nicht am Verhandlungstisch annähern, soll der Streik dieses Mal «etwas länger» dauern als Anfang Mai, hatte GDL-Chef Claus Weselsky angekündigt. Damals waren es knapp sechs Tage. Nun soll nach Ankündigungen der GDL über die Pfingstfeiertage gestreikt werden.
Am Mittwoch verkehrten die S-Bahnen in München im 60-Minuten-Takt. Auf den Linien 2, 3, und 4 würden ergänzende Züge eingesetzt, erklärte die Bahn. Auf der Stammstrecke Pasing-Ostbahnhof sollten stündlich sechs bis neun Bahnen fahren. Die Bahn empfiehlt Reisenden, sich aktuell unter 08000-996633 oder auf www.bahn.de/liveauskunft zu informieren.
Der GDL-Streik betrifft Nah- und Fernverkehr und ist der mittlerweile neunte Ausstand bei der Deutschen Bahn innerhalb der vergangenen zehn Monate. Politiker und Vertreter der Wirtschaft zeigten sich besorgt wegen der Folgen: «Jeder weitere Streiktag bürdet der gesamten deutschen Industrie neue Lasten auf», teilte der Maschinenbau-Verband VDMA mit.