Bild: Andreas Gebert/Archivbild
01.06.2021

LMU-Studie: Corona-Maßnahmen überschätzt?

Die Corona-Zahlen in München und der Region sind geradezu im Sturzflug: Am Dienstagmorgen meldet das RKI für die Stadt München einen Inzidenzwert von 28,3. Auch in der Region sind die Zahlen stark gesunken und liegen zum Beispiel im Landkreis Starnberg am Dienstagmorgen laut Robert-Koch-Institut bei 7,3! Auch die Zahlen der Neuinfektionen sinken kontinuierlich.

Lockdown und Notbremse kein Grund für sinkende Zahlen?!

Laut einer neuen Studie der Münchner LMU lässt sich nicht genau sagen, ob das Sinken der Zahlen tatsächlich an den getroffenen Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen oder Schulschließungen liegt. Die Wissenschafter raten, sich statt an den Inzidenzen am sogenannten R-Wert zu orientieren. Dieser Reproduktionswert R gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt.

„Um den zeitlichen Verlauf des Infektionsgeschehens mit dem Coronavirus zuverlässig zu beurteilen, sollte man neben anderen Indikatoren auch die effektive Reproduktionszahl (R-Wert) heranziehen. Im Gegensatz zur Anzahl der berichteten Fälle und der 7-Tages-Inzidenz hängt der R-Wert nur wenig vom Testverhalten und den berichteten positiven Befunden ab.

Bei den R-Werten, wie sie vom Robert-Koch-Institut täglich bestimmt werden, ergibt sich seit September kein unmittelbarer Zusammenhang mit den getroffenen Maßnahmen – weder mit dem Lockdown-Light am 2. November und der Verschärfung am 16. Dezember 2020, noch mit der ‚Bundesnotbremse‘, die Ende April 2021 beschlossen wurde“, heißt es im Bericht.

Wie es weitergeht, was weitere Lockerungen in München und der Region angeht, könnte sich am kommenden Freitag (4. Juni 2021) klären. Dann ist eine Kabinettssitzung des bayerischen Ministerrats angekündigt.

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