Stellen Sie sich kurz vor: Sie schrecken in der Nacht plötzlich aus dem Bett, weil eine fremde Frau über Ihnen steht und sie geküsst hat!
Das ist tatsächlich einem Mann aus Schwabing passiert.
Wer war diese Frau?
Die beiden waren sich nicht ganz unbekannt.
Der 43-Jährige und die 33-Jährige hatten sich laut Polizei vor gut zwei Jahren bei einem Österreich-Urlaub des Mannes kennengelernt – sie war in seinem Hotel angestellt. Da hat Sie sich dann in ihn verliebt und dieses Gefühl steigerte sich krankhaft.
Wie konnte es soweit kommen?
Die Frau hat sich offenbar nicht mal an gerichtliche Kontaktverbote gehalten. Der Mann hatte ihr laut Polizei etliche Male klar gemacht, dass er keinen Kontakt will. Sie ist aber sogar auch nach München gekommen und hat seine Nähe gesucht – obwohl der Mann sie schon angezeigt und vor Gericht ein Kontaktverbot erwirkt hatte.
Nach dem Vorfall in der Nacht auf Samstag wurde sie festgenommen. Wie genau sie in die Wohnung gekommen ist, weiß die Polizei noch nicht.
Fall erinnert ein wenig an 2016
Das schlimme Stalking erinnert lässt ein paar Erinnerungen an den August 2016 hochkommen.
Damals hatte in Giesing ein Mann seine Ex-Freundin nach jahrelangem Stalking erstochen. Sie hatte sich mit allen möglichen gerichtlichen Mitteln gegen ihn gewehrt, sie hat ein Kontaktverbot durchgesetzt, der heute 48-Jährige wurde zu Geldstrafen verurteilt.
Er hat trotzdem weitergemacht, seiner Ex-Freundin aufgelauert, ihren neuen Arbeitsplatz und Wohnort ausspioniert, ihr Fahrradschloss verklebt und sie mit nächtlichen Anrufen terrorisiert.
Im August 2016 hat das Stalking dann ein schlimmes Ende gefunden – der Mann hat sie in ihrem Hausflur mit 18 Messerstichen getötet
Hier der offizielle Polizeibericht zum aktuellen Fall aus Schwabing:
Bereits Anfang 2017 lernte ein 43-jähriger Münchner während eines Urlaubsaufenthaltes in Österreich eine 33-jährige Angestellte in einem Hotel kennen.
Die 33-Jährige verliebte sich in den 43-Jährigen und suchte ab diesem Zeitpunkt permanent seine Nähe. Obwohl der 43-Jährige ihr vielfach klar machte, dass er keinen
Kontakt wünsche, ließ sie sich davon nicht beeindrucken.
Die 33-Jährige kam auch nach München und suchte trotz mehrerer Strafanzeigen und
gerichtlicher Kontaktverbote weiter die Nähe des 43-Jährigen.
In der Nacht von Freitag, 21.06.2019, auf Samstag, 22.06.2019, drang die 33-Jährige auf
bislang unbekannter Art in die Wohnung des 43-Jährigen ein und küsste diesen im Schlaf.
Dadurch wachte er auf und verständigte umgehend die Polizei, die die 33-Jährige noch
am Tatort festnahm.
Da sie ohne festen Wohnsitz ist, wurde sie nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft
München I dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt, welcher
Haftbefehl erließ.
Gegen die 33-Jährige wird unter anderem wegen sexueller Nötigung
und Nachstellung ermittelt.