Zum größten Umritt versammelten sich bei strahlendem Herbstwetter in Bad Tölz prächtig geschmückte Wagen mit Vierergespannen. Zum Geläut der Kirchenglocken zogen sie durch die historische Marktstraße hinauf zur Leonhardikapelle auf dem Kalvarienberg. Dort wurden Rösser und Wallfahrer vor dem Gottesdienst gesegnet. Mehrere 100 Pferde und mehr als 80 festlich geschmückte teils historische Wagen nahmen teil.
Zahlreiche Zuschauer drängten sich an den Straßen. Die Pferdewallfahrt in Bad Tölz war erst im vergangenen Jahr als Immaterielles Kulturerbe der Unesco in das deutsche Verzeichnis aufgenommen worden.
Auch in Murnau am Staffelsee und in Kreuth unweit des Tegernsees zogen Pferde und festlich geschmückte historische Wagen zu Ehren des Heiligen Leonhards durch die Orte. Trachtenvereine, Schützen und Musikkapellen begleiteten die Umzüge. Die Leonhardifahrt in Kreuth wird seit mehr als 500 Jahren zelebriert und gilt als älteste Bayerns. Das erste Zeugnis einer Leonhardifahrt in Kreuth soll auf das Jahr 1442 zurückgehen.
Die Umritte zu Ehren des Heiligen Leonhard von Limoges sind in Altbayern und Teilen Österreichs Brauch. Sie finden an seinem Gedenktag am 6. November, teils aber auch schon an den Wochenenden
davor statt. Einige Orte feiern Leonhardi auch im Sommer.