Der sogenannte Nutri-Score soll dabei helfen, gesünder einzukaufen. Eine Skala in Ampelfarben gibt an, wie gesund oder ungesund die Zusammensetzung an Inhaltstoffen, Fett oder Zucker ist. Sie geht von A (grün) bis E (rot).
Damit sollen Kunden schneller sehen können, wie gesund oder ungesund ein Produkt wirklich ist – ohne erst lange Nährwerttabellen auf der Rückseite checken zu müssen. Wer sich zwischen den vielen verschiedenen Sorten an Müsli, Joghurt oder Brotaufstrichen entscheiden will, hat so die Chance, zum gesünderen Produkt zu greifen.
Grün gekennzeichnete Produkte sollen dabei die gesündesten sein. Je roter ein Lebensmittel gekennzeichnet ist, umso ungünstiger ist die Zusammensetzung der Nährstoffe. Das könnte auch dazu führen, dass Hersteller die Zusammensetzung ihrer Produkte verändern – und so viel weniger ungesunde Produkte zum Kauf locken.
Ab dem 1. November werden auch in unseren Supermarktregalen vermehrt Produkte mit so einer Lebensmittel-Ampel stehen. Allerdings: Ob sie ein Produkt mit der Ampel versehen, dürfen die Hersteller selbst entscheiden. Für Deutschland haben unter anderem Nestlé und Iglo angekündigt, die Ampel zu verwenden – oder tun dies bereits.
Auch wenn die aufgedruckte Ampel positiv zum Ernährungsverhalten beitragen kann, gibt es auch Kritik. Für Produkte, die nur aus wenigen oder einer Zutat bestehen, kann diese nämlich einen falschen Eindruck vermitteln. Ein Beispiel dafür wäre Olivenöl, das vollkommen aus Fett besteht und somit rot gekennzeichnet werden müsste. Einige, als gesund geltende, Inhaltsstoffe wie etwa Vitamine fließen dabei in die Bewertung nicht ein. Umgekehrt lässt sich allerdings auch tricksen: Enthält ein Produkt mit langer Zutatenliste zu viel Fett so lässt sich die Ampel mit guten Werten in anderen Bereichen ausgleichen. Wenn zum Beispiel der Joghurt einen guten Nutri-Score hat, muss er nicht unbedingt bei jedem einzelnen Inhaltsstoff gut abschneiden.
Die Verbraucherzentrale kritisiert außerdem, dass die Kennzeichnung der Lebensmittel freiwillig ist. Diese könnte dazu führen, dass es einen Flickenteppich an Kennzeichnungen und Verwirrung vor dem Supermarktregal gibt. Eine Pflicht zur Kennzeichnung müsste allerdings die EU vorschreiben.