Papa Miro aus München leidet an Leukämie. Er kann nur durch eine Stammzellspende gerettet werden. Aus diesem Grund sollen sich möglichst viele Menschen am 22.11.2015 typisieren lassen. Jeder könnte ein Lebensretter sein!
Die Typisierungsaktion findet statt:
– am Sonntag, den 22.11.2015 von 10.00 bis 16.00 Uhr
– im Gemeinde- und Familienzentrum der Adventgemeinde München Waldfrieden,
– Ehrwalder Str. 87, München.
Miros Geschichte:
Im November 2011 hatte ich eine Erkältung, welche nicht wegging. Der Hals war angeschwollen aber ich war nicht weiter beunruhigt. Der Besuch beim Hausarzt (inkl. Blutabnahme) hat die Ärztin dazu gebracht, mich ins Krankenhaus (Großhadern in die HNO) zu überweisen. Während der langen Wartezeit im Krankenhaus ist mir beim Lesen des Arztbriefes das Wort Lymphom aufgefallen, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Nach etlichen Blutuntersuchungen wurde ich zur Biopsie einbestellt (Dezember 2011). Als ich schon im Krankenbett lag und mich seelisch auf den Eingriff am nächsten Tag eingestellt habe, kam um ca. 22:00 Uhr abends ein Arzt und meinte ich hätte definitiv kein Lymphom sondern die CLL. (Erster Gedanke von mir war: Pest oder Cholera – Was ist da jetzt besser?)
Das ganze Jahr 2012 war geprägt von monatlichen Kontrollen im Krankenhaus (Watch-and-Wait-Phase nennen die das). Im Februar 2013 waren meine Leukos so stark gestiegen, dass ich mich einer Chemotherapie unterziehen musste und das sechs Monate lang eine Woche pro Monat.
Da ich ein positiver Mensch bin (vielleicht auch eher ein Verdränger), habe ich das gut ertragen. War auch immer in der Arbeit (außer an den Chemotagen). Mein ganzes Umfeld (Frau, Geschwister und Eltern) war da nicht so locker drauf. Ich hatte oft das Gefühl, dass sie denken, ich muss sterben. Im August 2013 war die Chemo dann vorbei. Nun fing die Zeit des Wartens an. Wann kommt es zurück. Da war viel Angst dabei. Bei jedem Niesen kam das Abtasten des Körpers nach geschwollenen Knoten. Und es kam zurück (Ende 2014). Und zwar stärker und aggressiver als erwartet.
Plötzlich stand das Thema Stammzellentransplantation im Raum. Ein neues Medikament wurde mir in Tablettenform gegeben. Da wussten die Ärzte aber schon im Voraus, dass sich der Körper irgendwann darauf einstellt. Acht Monate lang habe ich das genommen (hat auch super gewirkt). Aber wie schon erwartet, ließ die Wirkung nach. Parallel wurde mein Bruder getestet. Er kam als Spender nicht in Betracht. Also wird es doch der berühmte genetische Zwilling sein, der mir helfen kann, und noch nichts von seinem Glück weiß …
Leukämie und andere Störungen der Blutbildung, wie z. B. Anämie oder Immundefekte sowie Lymphome, können heute durch die Übertragung von Blutstammzellen eines gesunden Spenders geheilt werden. Sie helfen dabei, wenn Sie sich in der Datei registrieren lassen.
Benefizkonzert am Vorabend der Typisierungsaktion
Am Samstag, den 21.11.2015, findet ab 19.00 auch in der Ehrwalder Straße 87 ein Benefizabend statt. Es beginnt mit einem Kurzkonzert von Yulia Merten (Domra) und Kateryna Byelousova (Klavier). Ein Arzt der AKB wird anschließend in einem Vortrag detaillierte Informationen rund um die Stammzellspende geben. Miro, der betroffene Patient, wird selbst anwesend sein und wird über seine Geschichte berichten. Nicht zuletzt hoffen die Organisatoren auf zahlreiche Spenden, die ausschließlich zur Deckung der Typisierungskosten verwendet werden. Denn jede Person kann sich kostenfrei in die Spenderdatei aufnehmen lassen. Aber für die Analyse der Gewebemerkmale, die mit aufwendigen Methoden im Labor erfolgt, muss die AKB pro Spender 50 EUR bezahlen. Diese Kosten werden ausschließlich aus Spendengeldern bestritten. Weitergehende Informationen zur Typisierungsaktion und die Stammzellspende im Allgemeinen sind auf der Internetseite www.akb.de zu finden.
„Wenn Sie etwas von sich teilen könnten, das Ihnen hinterher nicht fehlt, und es rettet einem anderen Menschen das Leben – würden Sie das tun?“ Diese Frage stellt Titus Müller, Schriftsteller von vielfach ausgezeichneten Historienromanen und Schirmherr der Typisierungsaktion. Titus Müller beschreibt, wie einfach es sein kann, einem anderen Menschen das Leben zu retten. Leukämie ist heilbar, wenn der Patient rechtzeitig die Stammzellen eines zu seinen Gewebemerkmalen passenden Spenders übertragen bekommt. Finden kann man einen passenden Spender allerdings nur, wenn er sich zuvor in eine Stammzellspenderdatei, wie die der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB), hat aufnehmen lassen. Einmal gespeichert, stehen die Gewebemerkmale eines Spenders anonymisiert weltweit für Leukämiepatienten zur Verfügung. Die sogenannte Typisierung ist mit der Entnahme von wenigen Tropfen Blut in fünf Minuten geschehen. Jeder der gesund, in körperlich guter Verfassung und zwischen 18 und 45 Jahren ist, ist als Stammzellspender herzlich willkommen.
Allgemeine Informationen:
Leukämie ist heilbar, wenn rechtzeitig der passende Spender gefunden wird.
Bei der Typisierung werden aus einer geringen Menge Blut die Gewebemerkmale eines möglichen Spenders untersucht. Die Ergebnisse werden in anonymer Form von der Datenbank weltweit für Suchzentren zur Verfügung gestellt. Die Gewebeuntersuchung ist eine aufwendige molekulargenetische Untersuchung und kostet pro Spender 50 Euro. Diese Kosten müssen aus Spendenmitteln bezahlt werden.
Eine Stammzell- oder Knochenmarkspende hat nichts mit dem Rückenmark zu tun!
Eine Stammzellspende findet immer mit persönlicher Betreuung und einer umfassenden Aufklärung und Beratung durch die Ärzte und das Ambulanzteam der Stiftung AKB in Gauting bei München oder in München beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes statt.
Was sind die Kriterien für die Aufnahme in die weltweite Spenderdatei?
Spender sollten gesund und für die Aufnahme zwischen 18 und 45 Jahre alt sein. Bitte beachten Sie auch die Ausschlusskriterien im Aktionsflyer. Der Spender verbleibt in der Datei bis er das 60. Lebensjahr vollendet hat. Bitte bringen Sie am Tag der Typisierung die Chipkarte Ihrer Krankenkasse für eine rasche und fehlerfreie Aufnahme Ihrer Adressdaten mit.