Nach einer Corona-Infektion soll die Isolation jetzt doch Pflicht bleiben. Bundesgesundheitsminister Lauterbach rudert nach seiner Entscheidung zur freiwilligen Quarantäne zurück. Das Signal, dass ein Infizierter selbst über eine Isolation entscheide, sei so verheerend, das könne man so nicht machen, so Lauterbach am späten Abend im ZDF.
Er spricht von einem Fehler. Geplant war, dass sich Infizierte ab Mai nur noch auf freiwilliger Basis isolieren und die Anordnung des Gesundheitsamtes weg fällt. Daraufhin hagelte es Kritik. Die Isolation soll nach Lauterbachs Worten aber auf fünf Tage verkürzt werden. Heute soll der Entschluss noch offiziell gemacht werden.
Update 06.04. 12;30 Uhr:
Bei einer offiziellen Pressekonferenz am Mittag hat Lauterbach bestätigt, was er am Vorabend im ZDF angekündigt hat. Er habe einen Fehler gemacht, sagte der Gesundheitsminister. Die Intention hinter dem Wegfall der verpflichtenden Isolation war, die Gesundheitsämter zu entlasten. Das sei aber ein völlig falsches Signal, so Lauterbach. Die Pandemie sei noch nicht beendet, Corona nicht zu verharmlosen.
Die Entscheidung wird somit revidiert, eine Isolations-Plicht für Corona-positive Personen bleibt also.
Zum Thema Impfplicht ab 60 Jahren zeigte sich Lauterbach derweil optimistisch. Er geht davon aus, dass diese morgen im Bundestag beschlossen wird.
Die Corona-Zahlen sind weiter hoch, aber sie sinken: in München liegt der Wert heute (06.04.) bei gut 1.280. Bundesweit meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von knapp unter gut 1.320. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei über 1.700.