14.06.2012

Landtag stimmt dem neuen Glücksspielstaatsvertrag der Länder zu

14.06.2012, 14:51 Uhr

Mit der Zustimmung wird der Weg für die nachträgliche Legalisierung privater Sportwetten auch in Bayern geebnet. CSU, SPD, FDP und Freie Wähler stimmten am Donnerstag trotz einiger Abweichler größtenteils für die neue Regelung, die Grünen enthielten sich. Damit holt die Politik allerdings nur nach, was ohnehin schon seit Jahren gang und gäbe ist.

 

Das staatliche Lotteriemonopol bleibt erhalten, offiziell verboten sind auch in Zukunft Online-Kasinos. «Das oberste Ziel ist und bleibt, die Spielsucht zu verhindern», sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Die begrenzte Liberalisierung soll einerseits dem Spielbedürfnis mancher Bürger gerecht werden und andererseits eine explosionsartige Ausbreitung des Glücksspiels verhindern.

Alle Fraktionen betonten, wie wichtig der Kampf gegen die Spielsucht sei. Uneinig sind sich die Parteien aber, wie dieses Ziel am besten erreicht werden kann. Den Grünen geht der neue Glücksspielstaatsvertrag nicht weit genug, Teilen der FDP zu weit. «Wir haben 28 000 Spielsüchtige in Bayern», sagte die Grünen-Abgeordnete Christine Kamm. Die FDP hingegen argumentiert, dass strenge Vorschriften nichts erreichen, weil diese leicht umgangen werden können: «Was nützt ein Verbot, wenn die Spieler sich im Hinterhof treffen oder im Internet spielen?», sagte die FDP-Abgeordnete Julika Sandt. Der neue Staatsvertrag tritt am 1. Juli in Kraft.

Schärfere Regeln wird es auch für Spielhallen geben. So wird die Eröffnung mehrerer Spielhallen in einem Gebäudekomplex verboten. Diese neuen Regeln sind in einem separaten Gesetz festgehalten, das noch verabschiedet werden muss.

 

dpa-infocom / kg

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