Die Geschichte vom Aschenputtel ist hinreichend bekannt. Seit Charles Perrault den schon damals weit verbreiteten Stoff in seiner Märchensammlung von 1697 bearbeitet hatte, inspirierte er immer wieder Vertreter aller Kunstgattungen zu stets neuen Darstellungen.
In Gioachino Rossinis am 25. Januar 1817 am römischen Teatro Valle uraufgeführtem Meisterwerk »La Cenerentola« muss sich die arme Angelina von ihren Stiefschwestern Tisbe und Clorinda wie auch von ihrem Stiefvater Don Magnifico schikanieren lassen. Doch als der Prinz Don Ramiro, der mit seinem Kammerdiener Dandini die Rollen getauscht hat, auf Brautschau geht, beginnt sich das traurige Schicksal Angelinas zu wenden!
Mit »La Cenerentola« stellten sich Rossini und sein Librettist Jacopo Ferretti dem Wagnis, einen kindlichen Stoff für ein weitgehend erwachsenes Publikum aufzubereiten und die Geschichte aus der Welt der Märchen in die Realität des täglichen Lebens zu transferieren. In der Inszenierung von Brigitte Fassbaender* wird eine der intelligentesten Partituren Rossinis zu einem Opernereignis für Jung und Alt.
*Blick hinter die Kulissen: Brigitte Fassbaender, Regie
Brigitte Fassbaender wurde in Berlin geboren und studierte Gesang bei ihrem Vater, dem Kammersänger Willi Domgraf-Fassbaender. Im Alter von 21 Jahren debütierte sie an der Bayerischen Staatsoper in München, von dort startete sie auch ihre internationale Karriere als Mezzosopranistin. Sie sang an allen führenden Opernhäusern sowie bei den renommiertesten Festspielen weltweit und verkörperte alle wichtigen Partien ihres Faches. Für zwei Publikumsgenerationen war die bayerische und österreichische Kammersängerin der führende Octavian in Richard Strauss’ Der Rosenkavalier. Über 250 vielfach ausgezeichnete Ton- und Filmaufnahmen – ein Großteil auch im Lied- und Konzertbereich – dokumentieren ihre Bedeutung als Sängerin. Ein Meilenstein war die Einspielung der drei großen Schubert-Liederzyklen, die sie als erste Frau aufgenommen hat. Anfang 1995 beendete Brigitte Fassbaender ihre Gesangskarriere, um sich ganz der Regie zu widmen. Über 90 Inszenierungen im In- und Ausland hat sie inzwischen auf die Bühne gebracht.