14.08.2013, 04:00 Uhr
Die katholischen Gemeinden in Bayern feiern am 15. August mit Mariä Himmelfahrt die leibliche Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel. Auch die orthodoxen Kirchen, insbesondere die syrisch-orthodoxe, begehen diesen Feiertag.
Das Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ geht auf ein Marienfest zurück, das Cyrill von Alexandrien im 5. Jahrhundert einführte. Dieses Fest legte er auf den 15. August. Der Glaube an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist seit dem 6. Jahrhundert bezeugt und wurde 1950 von Papst Pius XII. zum Dogma erhoben.
An diesem Tag werden in der katholischen Kirche verbreitet auch Kräuter gesegnet. In Urkunden des 14. Jahrhunderts heißt es etwa „Unserer Lieben Frauen Wurzelweihe“.
Vor allem im süddeutschen Raum und in Tirol finden abends feierliche Pontifikalämter mit anschließenden Prozessionen statt. Zu den bedeutendsten zählt die Fatima-Schiffsprozession in Lindau am Bodensee mit sieben Schiffen undrund 4.000 Besuchern. Das mit Abstand größte Pontifikalamt mit Lichterprozession wird im bayerisch-schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild gefeiert. Im Sommer 2009 kamen allein 18.000 Gläubige.
In Italien ist der 15. August, der Tag von Mariä Himmelfahrt, traditionell ein arbeitsfreier Feiertag namens Ferragosto, der wahrscheinlich auf die Römerzeit zurückgeht.
Das Hochfest wird natürlich auch in der Münchner Frauenkirche, deren Schutzherrin Maria ist, zelebriert. Eine heilige Messe mit dem ehemaligen Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter findet um 10 Uhr statt. Der Domchor und das Domorchester gestalten die Feier mit Gesang und Musik von Mozart. In der Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf hält der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, um 10 Uhr einen Festgottesdienst ab.
Alle Gottesdienste im Erzbistum finden Sie hier.
Zusammenstellung von Gottesdiensten in der Münchner Innenstadt.
Übrigens: Drei Gemeinden in Bayern feiern dieses Jahr zum letzten Mal Mariä Himmelfahrt. Im kommenden Jahr ist der 15. August ein ganz normaler Werktag für sie. Sieben Kommunen im Freistaat dagegen dürfen sich im kommenden Jahr über einen zusätzlichen freien Tag freuen. Der Grund: Beim Zensus 2011 haben sich in diesen Gemeinden Verschiebungen bei der Religionszugehörigkeit ergeben, wie eine Sprecherin des Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung mitteilte.
Ein gesetzlicher Feiertag ist Mariä Himmelfahrt nur in den rund 1700 Städten und Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung, vor allem in Ober- und Niederbayern, aber auch in der Oberpfalz, in Schwaben und Unterfranken. In evangelisch geprägten Gegenden wie rund um Nürnberg wird normal gearbeitet und die Geschäfte haben geöffnet.
uk/dpa-infocom/ wikipedia / Aufmacherfoto: Uschi Kempe