10.02.2014, 14:19 Uhr
Aus diesem Mangel können eine Winterdepression oder eine Immunschwäche, aber langfristig auch Osteoperose, Diabetes und sogar Krebs entstehen, sagt Experte Dr. Nicolai Worm aus München. Wir bewegen uns viel zu wenig an der frischen Luft in der Sonne. Das ist aber die einzige Möglichkeit Vitamin D über unsere Haut bilden zu bilden.
„Von September bis April ist die Sonne bei uns nicht stark genug. Da können Sie noch so oft raus gehen, das bringt für den Vitamin-D-Haushalt gar nichts“, sagt Nicolai Worm, der seit Jahren unter anderem Vitmin-D-Forschung betreibt.
„Erst ab Mitte April und auch nur in den Mittagsstunden ist die Sonneneinstrahlung stark genug, damit unsere Haut Vitamin D bildet. Deshalb ist mein Tipp: Jeden Tag zehn Minuten ungeschützt an die Mittagssonne gehen. Am besten so nackig wie möglich, weil wir dadurch die Zeit verkürzen, die wir an der Sonne sein müssen, um genug Vitamin D zu bilden,“ sagt Worm. „Wenn Sie das tun, können Sie Ihren Vitamin-D-Speicher so auffüllen, dass Sie in den Wintermonaten davon zehren können.“
Woher wissen wir, ob wir einen Vitamin D Mangel haben?
„Gehen Sie zum Arzt und lassen Sie ihren Vitamin-D-Spiegel bestimmen.“ Leider hat sich die Notwendigkeit der Vitamin-D-Mangelbehandlung noch nicht bei allen Medizinern durchgesetzt. „Die Medizin ist sich auch noch nicht ganz einig, wieviel Vitamin D man im Blut haben sollte. Ich empfehle aufgrund meiner Erfahrungen einen Wert von über 30 ng pro Liter Blut“, so Dr. Worm.
Was können wir gegen einen Mangel tun?
Nicolai Worm: „Wenn Sie unter dem Wert 30 ng pro Liter liegen sollten Sie zwei oder drei Wochen intensiv Vitamin D auffüllen. Mit Hilfe von Vitamin D Pillen mit einer Konzentration von 20.000 Einheiten. Diese kann Ihnen Ihr Arzt verschreiben.“ Zum Vergleich: An einem sonnigen Münchner Junitag, kann der Körper selbst 20.000 Einheiten durch die Sonne über unsere Haut produzieren.
Kann ich Vitamin D auch natürlich auffüllen?
Jetzt in den Wintermonaten können wir laut Dr. Worm, nur über Nahrungsergänzungsmittel, also Vitamin-D-Tabletten, unseren Haushalt wieder ausgleichen. Alternativ wäre es möglich, Vitamin-D über fettreichen Meeresfisch, wie Makrele oder Lachs aufzunehmen. Dazu müssten wir aber 200 bis 400 Gramm täglich verzehren.
Was ist Vitamin D eigentlich?
Vitamin D (Wikipedia-Eintrag) ist das „Sonnenvitamin“, das nahezu für alle Körperfunktionen entscheidende Leistungen erbringt. Vitamin D schützt laut Dr. Nicolai Worm, Herz und Gefäße, hilft gegen Diabetes, Infektions- und Autoimmunerkrankungen und beugt Hirn- und Muskelschwund sowie Entstehung von Krebs vor. Bei Vitamin-D-Mangel besteht ein hoher Risikofaktor für schwerwiegende Zivilisationskrankheiten wie Rachitis und Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Typ-1- und Typ-2-Diabetes, Rheuma, Muskelschwäche, Grippe, Depression, Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose und andere mehr.
Zum Thema Vitamin D hat Dr. Worm ein entsprechendes Buch mit dem Titel Heilkraft D verfasst. Sie erhalten es im Buchhandel sowie bei Amazon.