Virenjäger legen großen Wert auf Anonymität. Aus diesem Grund wurde Radio Arabella Reporter Felix Hälbich bei seinem Besuch auch auch darum gebeten, weder Fotos zu schießen, noch die Namen der dorrt arbeitenden Virenjäger zu nennen.
Schadprogramme wie Viren oder Trojaner sind schon lange kein Dummerjungenstreich mehr. Hier geht es im großen Stil um kriminelle Themen wie Datendiebstahl, Kreditkartenbetrug und Erpressung. Der Blick auf eine entsprechende Weltkarte macht es deutlich: Malware ist ein globales Problem.
„Das neue Labor befindet sich mit dem Standort Unterschleißheim bei München sowohl zentral in Europa, als auch strategisch günstig in der Nähe der Partner-Support-Zentren von Microsoft und ermöglicht dem Unternehmen, schnell auf Bedrohungen in Europa, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika zu reagieren.”, erläutert Vinny Gullotto, General Manager des Microsoft Malware Protection Centers (MMPC).
In einem speziell abgeschottetem Bereich arbeiten IT-Profis und Programmierer quasi rund um die Uhr. Die Teammitglieder kommen dabei aus den unterschiedlichsten Ländern bzw. sprechen die verschiedensten Sprachen. Englisch, Russisch, Kroatisch, Spanisch – sogar Fachleute mit aisatischem Background sind beim MMPC mit dabei. Der Grund liegt auf der Hand: Virenprogrammierer gibt es auf der ganzen Welt – daher müssen auch die Virenjäger international aufgestellt sein; schon allein um entsprechende Kundemails lesen zu können.
Die Jagd auf einen neuen Virus beginnt meist mit einer verdächtigen Datei. Diese wird dem MMPC zugespielt und dort dann auf spezielle Testsysteme "losgelassen". In dieser kontrollierten Umgebung kann das Verhalten der potentiellen Schadsoftware genau untersucht werden. Greift das Programm heimlich aufs Internet zu? Werden unbemerkt Daten verschickt? Bestätigt sich der Anfangsverdacht, wird von diesem Virus eine Art digitaler Fingerabdruck erstellt, an Hand dessen die eigentliche Virensoftware den neuen Schädling erkennen kann.
Das Ergebnis dieser Bemühungen findet sich u.a. in den Microsoft Security Essential wieder. Dieser (für Privatanwender und kleine Firmen mit bis zu zehn Arbeitsplätzen) kostenlose Virenschutz aktualisiert sich über's Internet regelmäßig selbst. Microsoft Security Essentials steht kostenlos für Kunden mit PCs zur Verfügung, auf denen Originalversionen von Windows ausgeführt werden. Es ist keine Registrierung oder Angabe von persönlichen Daten erforderlich. Es wird lediglich automatisch überprüft, ob eine Originalversion von Windows installiert ist.
Grundsätzlich gilt: Halten Sie sowohl Windows als auch auch Ihren Webbrowser immer auf dem aktuellen Stand der Dinge. Virenprogrammierer nutzen Sicherheitslücken in veralteter Software, um sich Zugang zu ihrem System zu verschaffen.
Text: ms