19.07.2013, 13:24 Uhr
Acht Megapixel und mehr, Autofokus, Gesichtserkennung, LED-Blitz, Panoramafunkt – die rein technische Funktionsliste moderner Mobiltelefeone läßt an sich keine Wünsche offen. Anders sieht es bei der Software aus, mit der der Anwender im Endeffekt die Fotos schießt. Hier gibt es im Vergleich zu den mitgelieferten Programmen reichlich Verbesserungsmöglichkeiten. Wir stellen Ihnen einige Apps vor, die einfach mehr aus Ihren Fotos herausholen; von der Aufnahme bis zum Druck.
Gegen Ende des Beitrags haben wir Ihnen noch verschiedene Profi-Tipps zum besseren Fotografieren zusammengestellt. Wir wünschen gutes Gelingen!
Camera+
Leistungsstarter Ersatz für die eingebaute Kamera-App. Zu den wichtigsten Funktionen zählen:
- Belichtung & Fokus per Touch-Geste: Setzen Sie Belichtung und Fokus separat.
- Künstlicher Horizont
- Viele verschiedene Szenenmodi:
Die meisten modernen Digitalkameras verfügen über Szenenmodi, mit denen Sie das Beste aus Ihren Fotos holen können, wenn die Situation dies nicht zuließ. Mit Camera+ können Sie aus zahlreichen Szenenmodi wie Nahrungsmittel, Sonnenuntergang, Nacht, Portrait, Strand und vielen mehr wählen.
Verfügbar für: iPhone
PowerCam
Ebenfalls ein Ersatz für die mitgelieferte Kamera-Software. Zu den wichtigsten Funktionen der Version 3.0 zählen:
- Aufnahmemodul: Ergänzung der Modi Anti-Verwackeln, Berührungsaufnahme und Lächeln-Aufnahme; Optimierung der bestehenden Aufnahmemodi; Optimierung der Fokus- und Messfunktionen
- Ergänzung von Effektapplikation und Gesichtsschönheit; Optimierung von „Auto-Optimierung“ und „Rahmen“; Optimierung allgemeiner Bearbeitungswerkzeuge
- Collagemodul: Unterstützung größerer Collageformate; Ergänzung abgerundeter Ecken, Erweiterung von Seitenverhältnis-, Hintergrund- und Rahmeneinstellungen
- Freigabemodul: Unterstützung des Hochladens mehrerer Dateien auf mehrere soziale Netzwerke mit mehreren Konten; Ergänzung der Funktionen Folgen, Kontaktliste, Hot Topic und GPS-Informationen; Ergänzung der Upload-Funktion mit einer Berührung.“
Verfügbar für: iPhone, Android
iLightningCam
Mit diesem kleinen Programm lassen sich verblüffende Aufnahmen von Blitzen einfangen. Einmal „scharf gemacht“ wartet das Programm auf den nächsten Blitz im Nachthimmel und löst automatisch aus. So schnell könnte man selbst nie auf den Auslöser drücken.
Verfügbar für: iPhone
Snapseed
Der Platzhirsch unter den Nachbearbeitungsprogrammen. Mit Snapseed geben Sie Ihren Fotos den letzten Schliff:
- Schwarz-Weiß – Erzielen Sie mit diesem Dunkelkammer-inspirierten Filter den klassischen Schwarz-Weiß-Look.
- Vintage Filmtypen – Lassen Sie jedes Bild wie ein Farbfoto aus den 50ern, 60ern oder 70ern aussehen.
- Drama – Fügen Sie mit einem benutzerdefinierten Effekt, der speziell auf Ihre Fotos zugeschnitten ist, einen ganz eigenen Stil hinzu, der von subtilen Texturen bis hin zu künstlerischen Effekten reicht.
- Grunge – Verleihen Sie Ihren Fotos mit diesem Filter einen einzigartigen, trendigen Grunge-Look.
- Tilt-Shift – Dieser Filter erstellt einen schmalen fokussierten Bereich, der dazu dient, eine in Miniaturszenen übliche Tiefenschärfe zu simulieren.
- Details – Dieser Filter optimiert Details mithilfe der traditionellen Schärfung oder der einzigartigen Struktur-Steuerung, die in der professionellen Produktserie von Nik Software zur Verfügung steht.
- Fokuspunkt – Konzentrieren Sie die Aufmerksamkeit auf das Hauptmotiv des Fotos, indem Sie den umgebenden Hintergrund verschwimmen lassen und die Helligkeit anpassen.
- Rahmen – Verleihen Sie Ihren Fotos für den perfekten Abschluss einen stilisierten Rahmen.
- Retrolux – Fügen Sie Ihren Bildern mit Light-Leaks, Kratzern, Filmstilen und mehr einen echten Retro-Look hinzu.
Verfügbar für: iPhone, iPad, Android
Tipps und Tricks für schöne Urlaubsfotos:
- Trennen Sie Wichtiges von Unwichtigem: Wimmelbilder mögen lustig sein, aber geben keine Atmosphäre wieder. Schießen Sie also neben Schnappschüssen auch wohlüberlegte Aufnahmen.
- Entscheiden Sie sich für ein Hauptmotiv und überlegen, ob es besser auf Hochformat (insbesondere Portraits) oder Querformat (insbesondere Landschaft) wirkt.
- Es bietet sich an, den Hauptgegenstand des Fotos in die Bildmitte zu nehmen, so kommen zum Beispiel symmetrische Bauwerke am besten zur Geltung.
- Allerdings kann es für die Bildkomposition auch aussagekräftiger sein, die Regel des „Goldenen Schnitts“ anzuwenden: Teilen sie die Bildoberfläche gedanklich waagrecht und senkrecht in drei Teile, so erhalten Sie neun gleich große Abschnitte. Nun können Sie den Hauptgegenstand an der oberen oder unteren waagrechten Linie oder an der rechten oder linken senkrechten Linie platzieren – die Folge ist mehr Dynamik im Bild!
- Ein Baum, der aus dem Kopf eines Menschen wächst, sieht komisch aus – achten Sie beim Fotografieren von Personen darauf, wo sie stehen und wie der Hintergrund ist. Auch wirkt das schönste Gebäude etwas schäbig, wenn eine Mülltonne mit auf dem Bild ist…
- Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Urlaubsbekanntschaft vor dem Foto der schönen Kirche wie ein Gartenzwerg wirkt, entfernen Sie sich zum Fotografieren von dem Bauwerk und stellen Sie Ihr Fotomodell näher an die Kamera. Dadurch werden die Proportionen verschoben. Wenn Sie natürlich gerade die Proportionen verdeutlichen wollen, empfiehlt sich die „Person-vor-Kirchenportal“-Methode, am besten etwas von unten aufgenommen!
- In Zeiten der digitalen Fotografie heißt es: Klotzen, nicht kleckern! Also ruhig von einem Motiv mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Positionen und Blickwinkeln machen. Alles, was Ihnen nicht gefällt, ist schnell gelöscht!
- Halten Sie die Kamera fest mit beiden Händen parallel zu gedachten Hilfslinien (Horizont, Mauer etc.), um gerade Bilder zu fotografieren. In vielen Kameras lässt sich auf dem Display bzw. im Sucher auch ein Raster zuschalten. Außer natürlich, die schiefe Ebene ist gewünscht – in der Fotokunst ist alles erlaubt!
- Ihre Kamera hat Autofokus und trotzdem ist alles verwackelt? Das hat einerseits mit der Haltung zu tun, siehe oben: Fest mit beiden Händen halten, um ein Verwackeln zu vermeiden. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen, die lange Belichtungszeiten erfordern, ist ein Stativ unerlässlich. Aber auch wenn Sie den „goldenen Schnitt“ anwenden, müssen Sie sich umstellen: Das außerhalb der Mitte liegende Hauptmotiv anfokussieren (Auslöser antippen, nicht durchdrücken), den Auslöser gedrückt halten und den Bildausschnitt durch Schwenken ändern. So wird das Hauptmotiv, auch wenn es nicht mittig ist, scharfgestellt.
- Haben Sie eine Zoom-Kamera? Damit sind tolle Effekte möglich! Achten Sie aber darauf, möglichst nur den optischen Zoom auszunützen, beim digitalen Zoom werden Daten reduziert, was bei eventuellen späteren Vergrößerungen negativ auffallen kann.
- Fotografieren im direkten Sonnenlicht ist schwierig, da durch den Schattenwurf die Fotos oftmals enttäuschend farblos werden. Versuchen Sie einmal, wenn Sie gegen die Sonne fotografieren, Ihren Blitz zuzuschalten, das ergibt oft schon eine ausreichende Aufhellung. Ansonsten können gerade bei der Kombination von Sonnenlicht und Wasser schöne Lichtspiele entstehen!
- Die natürlichste Lichtsituation erhalten sie zur „goldenen Stunde“, nämlich kurz nach Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang.
- Das wichtigste für tolle Fotos: Spaß am Fotografieren! Nutzt man die Fotografie nur als „Ablichtung“ des Tagesablaufs im Urlaub, kommt beim späteren Ansehen der Bilder wenig Freude auf – spiegeln die Fotos allerdings die Urlaubsstimmung und die Atmosphäre am Urlaubsort wieder, haben Sie eine schöne Erinnerung und werden viel Lob für Ihre Fotos ernten.
ms / uk