Mehr als 1.500 Mitarbeiter der Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück haben sich innerhalb kürzester Zeit mit dem Coronavirus infiziert – Schuld daran sollen aber nicht nur die beengten Verhältnisse gewesen sein: Laut Experten kann auch vor allem die Luftkühlung dort zu der rasanten Ausbreitung des Virus beigetragen haben.
Klimaanlagen können in der Tat positiv zur Ausbreitung des Virus beitragen, so Dr. Christoph Spinner vom Klinikum rechts der Isar – denn in allen Fällen fühlt sich das Virus in einem kühlen, nassen Klima wohl. Je kühler und nasser die Umgebung, umso wahrscheinlicher ist auch die Ausbreitung des Virus, so wie es in den Schlachthöfen der Fall war.
Allerdings kommt es auch darauf an, was für eine Klimaanlage verwendet wird: Es gibt Klimaanlagen, die die Luft nur kühlen und diese nicht mit weiterer Frischluft anreichern. Dadurch entsteht kein Luftaustausch und die Ausbreitung des Virus wird begünstigt. Wenn mehrere Menschen in einem Raum sind, sollte daher unbedingt gelüftet werden. Klimaanlagen mit speziellen Filtern, sogenannten HEPA-Filtern. Die sind zum Beispiel auch in Flugzeug-Klimaanlagen eingebaut und im Stande, nicht nur Schmutzpartikel, sondern auch Viren aus der Luft zu filtern.
Allgemein komme es gar nicht so sehr auf die Klimaanlage an, so Spinner. Am wichtigsten sei es, für einen regelmäßigen Frischluftaustausch zu sorgen und darauf zu achten, dass es nicht zu kühl wird. Dann sei die Wahrscheinlichkeit, sich durch die Klimaanlage anzustecken, relativ gering.