Sowohl am Rosenmontag, als auch am Faschingsdienstag sollen die Kinder in der Kita „Campus Kinderland“ ohne Verkleidung erscheinen. Trotzdem mitgebrachte Kostüme sollen „an beiden Tagen im Fach des Kindes verbleiben“ soll es in einem Schreiben an die Eltern heißen.
„Fasching findet in der Einrichtung am Rosenmontag nicht statt, weil wir im Rahmen eines kultursensiblen Umgangs die Feierlichkeiten nicht maximal ausreizen wollen“, soll der Kindergartenleiter Sebastian Hollnack gegenüber „Bild.de“ gesagt haben.
So ganz klar, was man unter „kultursensiblem Umgang“ versteht, wird nicht. Das Studentenwerk Thüringen, das die Kita betreibt, soll das Verbot folgendermaßen rechtfertigen:
„Das Projekt erkennt an, dass man Stereotype braucht, um die Komplexität der Welt zu reduzieren. Es soll aber auch sensibilisieren für Stereotype, die für die Betroffenen schmerzhaft, zum Teil sogar entwürdigend sein können.“
Immer wieder stehen bestimmte Kostüme in der Kritik – auch in Hamburg gat eine Kita ihren Schützlingen untersagt, sich als Indianer zu verkleiden. Die „Native American Association of Germany“ begrüßt diese Entscheidung: Beim Verkleiden würde sich oft diskriminierender Klischees bedient, die so gar nicht stimmen. Zum Beispiel habe es das typische Indianergeheul so gar nicht wirklich gegeben, auch hätten viele Nationen gar keine Federn getragen.
Am 17. Januar hatte es wohl ersatzweise ein Fest gegeben, bei dem die Kinder auch hatten verkleidet kommen können. Bei der „Winter Wonderland Faschingsparty“ soll in der Erfurter Stadthalle mit Hüpfburg und Co. gefeiert worden sein – Kostüme waren erlaubt gewesen.