1973 wird der 16-jährige Paul (Charlie Plummer), Enkel des milliardenschweren Öl-Magnaten J. Paul Getty (Christopher Plummer), in Rom entführt. Die Kidnapper verlangen 17 Millionen Dollar Lösegeld, doch der reichste Mann der Welt denkt gar nicht ans Bezahlen.
Der alte Griesgram hält das Ganze für eine Inszenierung und fürchtet Nachahmer – schließlich hat er 13 weitere Enkel. Nur Pauls verzweifelte Mutter Gail (Michelle Williams) kämpft weiter um das Leben ihres Sohnes. Unermüdlich versucht sie, den alten Getty umzustimmen und verbündet sich schließlich mit dessen Sicherheitsberater, dem Ex-CIA Mann Fletcher Chace (Mark Wahlberg). Den beiden bleibt nur noch wenig Zeit, bis das Ultimatum abläuft...
Ridley Scott Scott gelingt es meisterhaft, das Zeitgefühl der frühen Siebziger zu evozieren. "Alles Geld dieser Welt" ist erwartungsgemäß großes Ausstattungskino, das akribisch die Ära vor Smartphone und Internet abbildet, in der sich die Dinge noch mit erstaunlicher Langsamkeit entwickeln konnten, denn die Entführung dauerte geschlagene fünf Monate. Scott ist für seine Detailversessen- und Designverliebtheit bekannt, die er vor allem in seinen größten Filmen Blade Runner, Alien und Der Marsianer eindrucksvoll unter Beweis stellt.
https://www.youtube.com/watch?v=oCzX3GTFRD0Für seinen packenden Entführungsthriller findet der Regisseur die perfekte Balance zwischen künstlerischer Gestaltung und nervenzerreißendem Realismus. Obwohl der Ausgang des historischen Falls bekannt ist, entwickelt der Film eine ungemeine Spannung und lässt uns bis zum letzten Moment mit der tapfer kämpfenden (und leidenden) Gail mitfiebern.