Angesichts geringer Ressourcen in der Notfallversorgung fordert der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, in bestimmten Fällen eine Eigenbeteiligung für Eltern.
„Die Notfallversorgung muss auf Notfälle konzentriert werden und nicht für die Pickel am Po der Kinder, für die die Eltern unter der Woche keine Zeit haben und mit denen man dann am Wochenende beim Notdienst aufschlägt“, sagte Fischbach. „Für solche Fälle hielte ich eine Eigenbeteiligung der Versicherten für absolut sinnvoll.“
Der Vorschlag einer Notfallgebühr für Patienten wird öfters diskutiert. Im April diesen Jahres forderte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, eine Gebühr, wenn Patienten ohne vorherige telefonische Erst-Einschätzung in die Notaufnahme kämen.
Er findet das Argument, dass solche Zahlungen unsozial seien, nicht richtig und findet, dass der Notdienst unangemessen in Anspruch genommen wird und damit das Leben anderer Menschen gefährdet werde.
Die Bundesregierung will die Notfallversorgung reformieren. Künftig sollen Notfall-Patienten durch neue Leitstellen und Notfallzentren versorgt werden. Hintergrund dafür ist eine starke Zunahme von Patienten, die die Notfalldienste nutzen. Experten bemängeln, dass viele Menschen die Notaufnahmen aufsuchten, wenn sie etwa keine Arzttermine bekommen. Die Notaufnahmen seien deshalb extrem überfüllt.