22.07.2020

Kaufhof am Münchner Stachus vor dem endgültigen Aus!

Als Kinder waren wir hier schon einkaufen- der Kaufhof am Stachus ist ein 70 Jahre altes Traditions-Haus mitten in München. Jetzt steht die Filiale vor dem Aus.

OB Reiter hat in einer Pressemitteilung geschrieben, dass zwar hart verhandelt wurde, man aber letztlich zu keiner Einigung kam. Knackpunkt der Verhandlungen war die Laufzeit der Mietminderung.

Oberbürgermeister Dieter Reiter:

„Während für die Filiale an der Münchner Freiheit schnell klar war, dass eine Rettung des Standortes möglich ist, war dies für den Standort am Stachus trotz intensiver Bemühungen leider nicht verhandelbar.

Ich stand seit Wochen in engem Kontakt mit den verschiedenen Beteiligten, um eine Schließung der Filiale am Stachus doch noch abzuwenden, zuletzt heute Nachmittag. In diversen Treffen und Telefonaten mit dem Hauptvermieter der Immobilie, Herrn Zechbauer, dem Vorsitzenden der Unternehmensgruppe Signa und Eigentümer der Galeria Karstadt Kaufhof Gruppe, Herrn Benko, den Insolvenzverwaltern und mit Vertretern des Gesamtbetriebsrats von Galeria Karstadt Kaufhof habe ich versucht, eine Kompromisslösung zu finden.

Immer wieder wurden die verschiedenen Positionen abgeklopft, über Mietnachlässe gesprochen. Für die Flächen, die im Eigentum der Stadtwerke sind und über eine dritte Firma an Herrn Zechbauer und über diesen an Galeria Karstadt Kaufhof vermietet werden, habe ich zugesagt, mich für eine nennenswerte Mietreduzierung bis hin zu einem vollständigen Mietverzicht in Millionenhöhe einzusetzen. Dennoch kann nach heutigem Stand die Schließung der Filiale am Stachus wohl leider nicht verhindert werden.

Keine Einigung konnte bis zum Schluss über die Laufzeit erzielt werden: während Galeria Karstadt Kaufhof auf einen Weiterbetrieb für mindestens 4 Jahre bestand, war der Immobilieneigentümer und Hauptvermieter maximal bereit, einer Verlängerung um 1,5 Jahre, jeweils unter deutlich veränderten Mietkonditionen, zuzustimmen. Den von mir daraufhin eingebrachten Kompromissvorschlag – Verlängerung der Laufzeit um 2,5 Jahre – hätte zwar der Eigentümer, Herr Zechbauer akzeptiert, dieser wurde aber von Herrn Benko für Galeria Karstadt Kaufhof, mit dem Hinweis auf wirtschaftliche Zwänge, abgelehnt.

Leider muss ich feststellen, dass das Schicksal der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den wirtschaftlichen Überlegungen der betreffenden Unternehmer am Ende keine Rolle gespielt hat. Das ist bitter für die Beschäftigten, die nun vor der unmittelbaren Kündigung oder dem Wechsel in eine Transfergesellschaft stehen.“

Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat per Pressemitteilung das Scheitern der Gespräche bedauert:

„Dank intensiver Vermittlungen auch des Wirtschaftsministeriums waren sich Galeria Karstadt Kaufhof und der Vermieter in den Gesprächen schon sehr nahe. Umso ärgerlicher ist es, dass dieses traditionsreiche Haus nun doch schließen muss. Die Mitarbeiter brauchen jetzt eine rasche Perspektive auf dem Arbeitsmarkt.“

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