07.11.2013

Kardinal Marx kritisiert Präfekten der Glaubenskongregation

07.11.2013, 17:16 Uhr

Sie gehen damit auf Distanz zum Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation, dem ehemaligen Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller. Die Gespräche über dieses Thema dürften nicht allein auf die Lehre der Kirche verengt werden, sagte der Münchner Kardinal Reinhard Marx am Donnerstag zum Abschluss des Herbsttreffens der bayerischen Bischöfe in Freising. «Der Präfekt der Glaubenskongregation kann die Diskussion nicht beenden.»

Erzbischof Müller will wiederverheirate geschiedene Katholiken nach wie vor nicht zur Kommunion zulassen. «Wir werden erleben, dass das Thema in der ganzen Breite diskutiert wird», betonte dagegen Marx. Die Beantwortung eines von Papst Franziskus weltweit verschickten Fragebogens zur Situation von Ehe und Familie sei «eine ehrgeizige Aufgabe». Es gehe darum, «die Stimmen der Basis hörbar zu machen». Bei der Beantwortung des Fragenkatalogs will Marx möglichst viele Gläubige und die kirchlichen Gremien beteiligen. Wie dies genau aussehen soll, ließ er offen.

Es sei schon jetzt festzustellen, dass die große Mehrheit der Katholiken die lebenslange Ehe wolle. «Es gibt aber Umstände, die dazu führen, dass das bricht», erläuterte Marx. «Die Menschen erwarten von der Kirche, dass wir das wahrnehmen.» Die Mehrheit verstehe nicht, dass eine neue Ehe von der katholischen Kirche nicht angenommen wird. Andererseits sei die Unauflöslichkeit der Ehe ein hoher Wert.

dpa-infocom / kg

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