Er will sich heute zur aktuellen Corona-Lage in der Stadt äußern. Mit dabei sind unter anderem Gesundheitsreferentin Zurek und der Münchner Infektiologe Wendtner. Hintergrund des Treffens: Noch immer gibt es in der Stadt Probleme bei der Übermittlung der aktuellen Corona-Zahlen für München und beim Nachverfolgen der Kontakte. Das Gesundheitsreferat wird dabei mittlerweile von der Bundeswehr unterstützt.
Auf der Pressekonferenz hat OB Reiter gesagt, dass er Pflegekräfte besser bezahlen will. Der Zutritt in Alten- und Pflegeheimen soll ab kommender Woche nur nach einem erfolgten PCR-Tests erlaubt sein.
Im Moment hilft die Bundeswehr beim Nachverfolgen von Kontakten, überlegt wird, das
„Contact Tracing“ extern auszulagern oder bis zu 200 neue Stellen dafür zu schaffen.
Auch beim Corona-Service-Telefon soll aufgestockt werden, damit mehr Menschen durchkommen.
OB Reiter hat darauf hingewiesen, wie wichtig Auffrischungsimpfungen sind und will das Impfzentrum wieder hochfahren, Engpässe bei der Impfstoff-Lieferung müssen überwunden werden.
„Der Freistaat Bayern war wohl überrascht, was die Regeln ausgelöst haben.“
OB Reiter
In Gastrobetrieben in München soll ab kommender Woche die 2G-Regel gelten, wenn es nach OB Reiter geht. Dann hätten nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt in Restaurants. Eine Genehmigung des Ministeriums steht noch aus.
Damit Ungeimpfte dann nicht in die Landkreise fahren, um dort essen zu gehen, appelliert Reiter an die Landräte in der Region, ähnliche Regeln zu erlassen.
Laut Gesundheitsreferentin Zurek gibt es im schulischen Bereich ein exponentielles Wachstum an Infizierten.
Das Gesundheitsreferat rät, sich besser erst ab kommender Wochen anzustellen, etwa ab Dienstag. Die Gesundheitsreferentin bittet die Bevölkerung, das Team und die Ärzte im Impfzentrum nicht anzupöbeln. Gestern war es im Impfzentrum Riem zu unschönen Szenen gekommen: nachdem es keinen Impfstoff mehr gab, musste das Zentrum schließen. Daraufhin gab es wüste Beschimpfungen und Beleidigungen.
Beschäftigte in Alten-/Pflege- und Behindertenheimen brauchen einmal pro Woche einen PCR Test und dreimal pro Woche einen negativen Schnelltest – wenn die Impfung gegen Corona länger als sechs Monate her ist. Ungeimpfte Beschäftigte brauchen einen täglichen Schnelltest. Für geimpfte Besucher wird ein aktueller Schnelltest Pflicht, ungeimpfte Besucher einen PCR-Test.
Laut Dr. Axel Fischer von der München Klinik leiden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der aktuellen Situation. Er nennt ein drastisches Beispiel:
Weil ein 81-jähriger, ungeimpfter Patient auf die Intensivstation verlegt wurde, musste die Operation eines Herzpatienten abgesagt werden.
„Es ist fünf nach 12“ – sagt der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner. Aus medizinischer Sicht sei die Lage dramatisch, die Notfallversorgung in München und Bayern komme an ihre Grenzen. „Impfen ist die einzige Waffe, die uns aus der Pandemie führt!“ so Wendtner.
Laut Wendtner seien Kinder nicht die Treiber der Pandemie, aber sie könnten das Virus in der Bevölkerung verbreiten.
OB Reiter: „Stand heute plane ich nicht, den Christkindlmarkt abzusagen.“ Reiter will sich nochmal mit Ministerpräsident Söder absprechen. Es werde überlegt, für „Gastro-Inseln“, also Ständen, an denen gegessen und getrunken wird, die 2G-Regel einzuführen.