12.02.2017

Kaminöfen - gemütlich und schmutzig!

Draußen kalt und grau, drinnen kuschelig und gemütlich – in immer mehr Haushalten werden in der frostigen Jahreszeit die Kaminöfen eingeheizt und die Abende am Feuer zelebriert. Denn schließlich ist so ein Holzfeuer ja auch etwas, was dem Trend zur Rückbesinnung auf die natürlichen Ressourcen entspricht…

… Leider nein! Man mag es kaum glauben, doch die Beheizung mit Holz- und Kaminöfen ist eine regelrechte Emissionsschleuder. Die Feinstaubwerte in den Städten und Gemeinden schlagen nach oben aus. Deshalb hat der Gesetzgeber über das Bundesimmissionsschutzgesetz die Notbremse gezogen und besteht auf einem Austausch oder einer Nachrüstung der Kaminöfen, die vor oder im Jahr 2000 hergestellt wurden – zu vollenden ist diese Maßnahme spätestens 2024.

Die feinstaubgeplagte Stadt München geht da noch strenger vor: Hier soll der Austausch schon Ende 2018 vollzogen sein! Kontrolliert und in die Wege geleitet wird das vom jeweilig zuständigen Kaminkehrer.

Austausch von alten Kaminöfen in München

Für den Austausch von Kaminöfen, die ein Typenschild mit dem Datum 1. Januar 1985 bis 30. Oktober 1999 haben, lobt die Stadt München eine Förderung aus: Noch bis Ende diesen Jahres (oder bis zum Aufbrauchen der Fördersumme von 50.000 Euro) kann der Förderantrag eingereicht werden und wird dann mit 300 Euro subventioniert. Ein Tropfen auf den heißen Stein, da durch den Austausch Kosten von durchschnittlich 3.000 Euro entstehen – aber sinnvoll, wenn man bedenkt, dass bei einem Überschreiten der Grenzwerte auch zur Kasse gebeten werden kann bzw. der Betrieb des Kaminofens vom Kaminkehrer untersagt werden kann.

Bis jetzt hat das Förderprogramm leider noch nicht so gegriffen, wie von der Stadt erhofft: Bei den geschätzten 40.000 Kaminöfen in München, die aufgrund ihrer Emissionswerte eigentlich aussortiert gehören, gab es erst 170 Entsorgungen.

Der Feinstaub, der bei der Verbrennung des Holzes entsteht, gelangt natürlich zum größten Teil durch das Kaminrohr in die Umwelt und verursacht dort die gesteigerten Werte. Was jedoch Viele nicht wissen: Auch die Raumluft wird mit Feinstaub angereichert, insbesondere bei älteren Kaminöfen, die durch die Hitze verzogen sind und dann durch kleinste Spalten Schadstoffe „ausatmen“.

Die Krux auch bei neueren Öfen: Werden diese nicht richtig angeheizt, wird das falsche oder feuchtes Holz verwendet und werden Fehler bei der Luftregulierung gemacht, dann erhöhen sich auch hier die Feinstaubwerte. Modelle mit elektronischer Steuerung sollen dem entgegenwirken – da heißt es wirklich nur noch: Klappe auf, Holz rein – der Rest wird vollautomatisch erledigt.

Oder, Sie steigen auf die digitale Variante um 🙂

https://youtu.be/2zFXMN_epxU

 

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