Münchner «Tatort-Kommissare» Nemec und Wachtveitl (l) wollen keinen Kinofilm. Foto: A. Gebert/Archiv
03.04.2016

Jubiläum: 25 Jahre Tatort aus München

1991 standen die beiden als Münchner Kommissare Leitmayr und Batic erstmals vor der Kamera, für den Tatort „Animals“, bei dem es um illegale Tierversuche ging. Das Ermittler-Duo begann damals eine fast einmalige Karriere in der Tatort-Riege: Nur Ulrike Folkerts als Lena Odenthal (Tatort Ludwigshafen) ist länger dabei – die Münchner haben aber mehr Einzelfolgen!

Übrigens, auch wenn es so scheint: Die Münchner Kapitalverbrechen wurden nicht immer von Leitmayr und Batic aufgeklärt: in den 70ern war Gustl Bayrhammer als Melchior Veigl der für München zuständige Kommissar, in den 80er Jahren dann ermittelte Helmut Fischer als Ludwig Lenz.

Danach wurden „unverbrauchte Gesichter“ für die Münchner Tatortreihe gesucht. Zwei Fälle löste noch Horst Bollmann als Otto Brandenburg, bis schließlich bei einem legendären Casting 1989 in einem Münchner Biergarten Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, die zu den aufstrebenden Talenten in der deutschen Filmszene gehörten, gefunden wurden. 

Leitmayr und Batic – mehr zu den fiktiven Figuren im Tatort aus München:

Die Tatort-Kommissare aus München wollen übrigens nicht in die Fußstapfen von Til Schweiger treten: Miroslav Nemec (61) und Udo Wachtveitl (57) haben kein Interesse an einem Tatort-Kinofilm.
«Wer soll wegen uns ins Kino gehen?», sagte Wachtveitl, und Kollege Nemec stimmte ihm zu: «Wozu? Warum? Was ist der Sinn der Sache? Wenn bei uns zehn Millionen zuschauen, dann sind das mehr, als ins Kino gehen würden.»

Die Schauspieler haben den gestiegenen Zeit- und Kostendruck bei den Dreharbeiten beklagt. «Wir sind inzwischen hart an der Grenze des Zumutbaren», sagte Wachtveitl in einem Interview. Es gebe einen Punkt, an dem ein Produkt nicht mehr besser werden könne, sondern schlechter werden müsse, wenn man zu sehr an den Ressourcen spare, sagte der Schauspieler. «Das betrifft Geld, und es betrifft Zeit.»

Auch sein Kollege Nemec kritisiert die längeren Arbeitszeiten: «Der Tag hat 24 Stunden, und wenn’s nicht reicht, nimmst du die Nacht dazu.» In den 25 Jahren, in denen die Schauspieler als Franz Leitmayr und Ivo Batic für die ARD vor der Kamera standen, hätten sie nicht nur gute Krimis gedreht: Die Folge «Ein Sommernachtstraum» von 1993 sei «mit Abstand die unangenehmste Geschichte» gewesen, sagte Nemec; sein Kollege Wachtveitl nannte die Folge «Gesang der toten Dinge» von 2009 als Tiefpunkt und bezeichnete sie als «Esoterik-Tatort».

Seit Sommer 2015 haben sie gedreht, nun wird der Jubiläums-Tatort mit dem Titel „Mia san jetzt da wo’s weh tut“ unter der Regie von Max Färberböck am Sonntag Abend um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!

teilw. dpa-infocom, teilw. wikipedia.de

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