Bild: Flughafen München GmbH
24.02.2020

Italienurlaub trotz Coronavirus?

Von München aus mal schnell nach Norditalien – das ist das ideale Reiseziel für einen Kurzurlaub. Nur nicht unbedingt jetzt gerade: Während in Bayern fast alle Corona-Patienten aus der Klinik entlassen wurden, ist Italien im Ausnahmezustand.

Vor allem Norditalien, also die Lombardei und Venetien, sollen von dem Virus betroffen sein, mittlerweile gibt es schon über 300 infizierte Personen – und über zehn Todesfälle. Schulen, Universitäten und Museen bleiben geschlossen, der berühmte Karneval in Venedig wurde abgesagt. Mehrere Gemeinden einer Provinz in der Lombardei und eine in Venetien wurden zu Sperrzonen erklärt, die Behörden berichten von Hamsterkäufen.

Soll ich meinen Italienurlaub absagen?

Auch in München und der Region veranlassen die Faschingsferien den einen oder anderen, eine Reise nach Italien anzutreten. Nach der zeitweisen Sperre des Zugverkehrs über den Brenner kündigt die EU vorerst keine Reisebeschränkungen an. Öffentliche Verkehrsmitteln sollen desinfiziert worden sein.

Allerdings bleiben viele Sehenswürdigkeiten in der Lombardei und in Venetien geschlossen.

Haben Sie für Ihren Urlaub keine Pauschalreise gebucht, sondern planen mit dem Auto oder der Bahn nach Italien zu fahren und müssen die Reise aufgrund geänderter Einreisebestimmungen doch absagen, so müssen Sie beispielsweise mit dem Hotel direkt verhandeln um später nicht auf hohen Stornokosten sitzen zu bleiben.

Bei der Lufthansa gebuchte Flüge sollen laut der Fluggesellschaft kostenlos storniert oder umgebucht werden können, falls Sie Ihre Reise absagen müssen. 

Die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) bietet ebenfalls an, dass gebuchte Tickets von und nach Italien bis zum 1. März bis zu einen Tag vor Antritt der Reise kostenlos storniert werden können.

Bekomme ich mein Geld zurück, wenn ich die Reise aus Angst nicht antrete?

Nein. Denn: Das Auswärtige Amt hat keine Reisewarnung ausgesprochen – wer also aus Angst vor der Ansteckung nicht in den Urlaub fahren möchte, kann nicht darauf hoffen, seine Stornokosten erstattet zu bekommen. Auch die Reiserücktrittsversicherung zahlt dann nicht. 

Laut Süddeutscher Zeitung soll das Risiko, sich aktuell (26.02.2020, 15:00 Uhr) in Italien mit Corona zu infizieren, nach wie vor äußerst gering sein. Wer vorhat, nach Italien zu reisen, sollte sich gegebenenfalls vor Urlaubsantritt bei den italienischen Auslandsvertretungen nach der aktuellen Einschätzung zu erkundigen. Um sich vor der Krankheit zu schützen hilft das Gleiche wie vor einer Ansteckung mit Grippeviren: Den Kontakt zu Infizierten zu meiden und häufiges Händewaschen.

Informationen für Rückkehrer

Nach dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus in Italien rüstet sich Bayern für mögliche Infektionen von Reisenden, die in den Freistaat zurückkehren. «Wer in Italien mit einem
Coronavirus-Fall persönlichen Kontakt hatte, sollte sich umgehend an sein Gesundheitsamt wenden», teilte das Gesundheitsministerium in München am Montag mit. 

Der zuständige Arbeitsstab des Ministeriums habe sich am Montag mit der Lage in Italien befasst, wo vor allem im Norden des Landes weit mehr als 150 Infektionen bestätigt sind. Das Gremium bereite das Vorgehen der Gesundheitsbehörden für den Fall möglicher Infektionen von Reisenden vor, die aus Italien zurückkehren. Details sollten kurzfristig und eng abgestimmt mit den Ärzteverbänden festgelegt werden. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit stelle zudem Informationen speziell für Italien-Reisende bereit.

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) habe darüber hinaus mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) telefoniert. «Wir beobachten die Entwicklung in Italien sehr genau. Dabei ist natürlich auch wichtig, wie das Robert Koch-Institut (RKI) und das Auswärtige Amt die Lage einschätzen», sagte sie laut Mitteilung anschließend.

Zur Übersicht

Auch interessant