Bild: Matthias Balk
01.06.2018

Immense Schäden: Dieses Unwetter war für Bayern richtig teuer

In Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz lösten sich bei dem Unwetter mehrere Schlammlawinen und rutschten auf die Straßen. Im Landkreis Wunsiedel waren die Rettungskräfte stundenlang im Einsatz. Das Ausmaß der Schäden war zunächst nicht abzusehen. «Sicher ist nur: die Schäden sind immens, ihre Beseitigung wird wohl teilweise Wochen und Monate in Anspruch nehmen», teilte eine Sprecherin des Landratsamtes am Freitag mit.

Betroffen von den starken Regenfällen und heftigem Wind waren vor allem Arzberg, Schirnding und Marktredwitz: Keller liefen voll Wasser, Straßen wurden unterspült, Parkplätze verwandelten sich in Seen. Straßen mussten gesperrt werden, weil sie nicht mehr passierbar waren.

In München hatte ein Autofahrer Glück – ein Baum stürzte auf seinen Wagen, er blieb jedoch unverletzt. Wie die Feuerwehr mitteilte, stürzte der 15 Meter hohe Baum bei einem Gewitter mit starkem Wind auf das Auto. Die Feuerwehr entfernte mit der Motorsäge einige Äste, so dass der 35 Jahre alte Fahrer sein Fahrzeug verlassen konnte. München sei glimpflich davongekommen, bilanzierte ein Sprecher der Feuerwehr weiter. Lediglich zu 23 Einsätzen seien Kollegen gerufen worden.

Unwetter auch außerhalb von München

Im nördlichen Oberbayern sei die Polizei zu 42 wetterbedingten Einsätzen ausgerückt, sagte ein Sprecher am frühen Morgen: Keller liefen voll Wasser und Unterführungen mussten wegen Überflutungen gesperrt werden. In der Oberpfalz blockierten nach Polizeiangaben umgefallene Bäume mehrere Straßen. Im nördlichen Schwaben waren kleinere Straßen gesperrt. In den anderen Regionen des Freistaats regnete es zwar auch heftig, größere Schäden waren aber nicht bekannt.

Der Bahnverkehr wurde durch das Unwetter kaum eingeschränkt, wie ein Sprecher sagte. Seit Donnerstagabend war jedoch die Strecke der privaten Oberpfalzbahn bei Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel) wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Im schwäbischen Landkreis Donau-Ries war der Regionalverkehr bei Otting-Weilheim bis zum frühen Freitagmorgen eingestellt, weil der Starkregen das Gleisbett geflutet hatte.

Am Wochenende beruhigt sich das Wetter in Bayern. Die Temperaturen gingen im Vergleich zu den vergangenen Tagen leicht zurück, es werde auch nicht mehr so schwül, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Am Samstag werde es teils bewölkt, teils sonnig. Für den Alpenraum bestehe ein geringes Gewitterrisiko. Der Sonntag werde der freundlichere Tag des Wochenendes mit Temperaturen von bis zu 28 Grad. In der kommenden Woche dürfte das Wetter wieder schwül-warm werden – «mit hohen Temperaturen, aber auch ansteigendem Gewitterrisiko», sagte der Meteorologe.


dpa-infocom

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