25.07.2012

Im Wassergraben ertrunken: Hellabrunn trauert um Schimpansen Püppi

25.07.2012, 14:38 Uhr

Die momentan einzig plausible Erklärung für den Tod der 19-jährigen Schimpansendame wäre, dass Besucher Püppi etwas zuwarfen, das sie unbedingt erreichen wollte. Durch einen Gegenstand oder Futter könnte sie animiert gewesen sein, über den Zaun zu springen und durch diesen folgenschweren Fehler zu ertrinken.

Tierärzte und Tierpfleger versuchten alles Menschenmögliche, um Püppi zu retten. Reanimierungsversuche, die aus einem Hilfsinstinkt heraus eingeleitet wurden, blieben erfolglos.

„Wir sind völlig fassungslos. Die Umstände, die zum Unfalltod von Püppi führten, sind vollkommen unklar“, erklärt dazu Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem. Er ist tief betroffen: „Sie war eine so friedliche und nette Schimpansin, die sich auf der Anlage sichtlich wohl gefühlt und sich dem Wasser nie genähert hat. Mit einem derartigen Unfall haben wir nicht gerechnet. Nun hoffen wir auf Hinweise von Zeugen, die den Hergang beobachtet haben!“

Nachdem Schimpanse Franzl im Jahr 2007 durch mysteriöse Umstände im Wassergraben verstarb, wurde der Elektrozaun um das Außengehege auf 1,50 Meter erhöht sowie ein Fangnetz im Wassergraben installiert, das dazu dient, einem Schimpansen im Ernstfall Halt zu bieten. Die natürlich gestaltete Umgebung des Schimpansen-Außengeheges bietet den Tieren durch viele Blumen, Sträucher, Bäume und Felsen eine abwechslungsreiche Umgebung. Umrahmt ist das Gelände von einem Bachlauf. Zwischen dem Wasser und der Anlage steht ein Elektrozaun.

Püppi und Toni waren regelmäßig auf der Außenanlage und konnten zwischen Innen- und Außengehege wählen. Bis weitere Erkenntnisse zum Unfallhergang gewonnen werden, bleiben alle Schimpansen im Innengehege. „Bevor wir uns an Veränderungen des Wassergrabens machen und Fragen der Gehegesicherheit angehen, warten wir auf Zeugenaussagen, die hoffentlich bei der Aufklärung des Unfalls helfen“, sagt dazu Dr. Andreas Knieriem.

ms, Foto: Tierpark Hellabrunn

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