21.03.2016

In Bayern werden jetzt wieder Igel gezählt

Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 20 000 Menschen an dem Projekt, wie der LBV am Montag mitteilte. Bürger können die gesichteten Tiere – auch tote – im Internet oder über die App „Igel in Bayern“ eintragen. Daraus gewinnen die Forscher Daten darüber, wie es den Tieren in Bayern geht und wie es um ihren Lebensraum bestellt ist. 

Die meisten dieser kleinen Säugetiere wurden 2015 in Siedlungen gemeldet. Die begleitenden wissenschaftlichen Forschungen konnten im Wald und in der Ackerlandschaft nur wenige Igel nachweisen. „Daraus schließen wir, dass Stacheligel vor allem in unseren Gärten leben“, sagte Martina Gehret, die beim LBV für das Projekt zuständig ist. Der Stacheligel habe sich von einem Kulturfolger zu einer Siedlungsart entwickelt. Dennoch habe die Wissenschaft bisher wenig Erkenntnisse über den Igel. Am Ende des Jahres würden dann Vergleichsdaten zur Entwicklung der Igel in Bayern vorliegen.

Igel nicht zu früh wecken

Der LBV beklagt, dass viele Tiere aus ihrem Winterschlaf geweckt werden, weil die Gartenbesitzer zu früh mit der Gartenarbeit beginnen. Man wolle deswegen auch auf das „Naturschutzgebiet“ Garten aufmerksam machen, sagte LBV-Sprecher Markus Erlwein: „Alle finden den Igel super, aber dann setzen sie doch wieder Gift im eigenen
Garten ein.“ Die Osterfeuer seien ebenfalls eine Gefahr. In den Holzhaufen, die oft schon lange vor dem Feuer aufgehäuft werden, verstecken sich die Tiere. „Für Stacheligel ist ein Entkommen vor dem Feuer nahezu unmöglich, vor allem, wenn sie wie jetzt noch schlafen“, erklärte Gehret.

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