Gerade bei den aktuell so warmen Herbsttemperaturen sind derzeit viele Igel in Bayern unterwegs. Sie sind auf der Suche nach Nahrung, um sich genügend Speck für den anstehenden Winterschlaf anzufressen. „Ab sofort kann wieder jeder, der einen Igel sieht, egal ob lebendig oder tot, diesen ganz schnell und einfach mit der Smartphone-App „Igel in Bayern“ dem LBV melden“, sagt Martina Gehret, die Citizen-Science Beauftragte des Umwelt- und Naturschutzverbands LBV.
Neben der schnellen Igelmeldung können über die App auch wichtige Details zur Umgebung eingetragen werden, die der LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) für seine wissenschaftlichen Auswertungen nutzt. Seit über drei Jahren untersuchen die bayerischen Naturschützer mit ihrem „Citizen-Science-Projekt“ den Zustand des Igels in Bayern. Zusätzlich bietet die App auch Wissenswertes und Unterhaltsames rund um den Igel. Bisher haben bayerische Bürgerforscher schon über 60.000 Igelsichtungen auf der Webseite www.igel-in-bayern.de eingetragen.
Der LBV will herausfinden, wie es dem Igel in Bayern und seinem Lebensraum geht. Daher sollen möglichst viele Menschen als Igelbeobachter aktiv werden. Mithilfe der App „Igel in Bayern“ können Smartphone-Nutzer ihre Igelsichtungen nun auch wieder ganz bequem von unterwegs melden. „Obwohl der Igel bekannt und beliebt ist, wissen wir recht wenig darüber, wie Igel in der modernen Landschaft zurechtkommen“, sagt Martina Gehret. Über 60.000 Igel wurden seit Projektstart 2015 schon gezählt. Dadurch konnten erste wichtige Erkenntnisse über den Stachelritter gewonnen werden.
Die Igel-App des LBV kann jedoch viel mehr, als nur Meldungen erfassen, die dann auf einer Bayernkarte dargestellt werden. Mit der App lassen sich auch wichtige Details zur Umgebung des Beobachtungs- oder Fundorts festhalten. Neben viel Wissenswertem rund um den Igel, hilft die App zusätzlich auch die Spuren von Igeln und anderen Gästen im Garten zu erkennen. Außerdem kann jeder mit der App Igelgeräusche abspielen und anhören. „Da der Igel ein nachtaktives Tier ist und sich bei der Futtersuche oder in der Paarungszeit nicht gerade leise verhält, hört man ihn oft auch Bellen, Fiepen und Grunzen, was teilweise sehr amüsant klingt“, erzählt die Igel-Expertin.
Über das Projekt:
Mit den ausgewerteten Meldedaten wollen der LBV und bayerische Wissenschaftler klären, wie es dem Igel geht – auch im Vergleich zu früher gemachten Beobachtungen.
Zusätzliche Forschungsarbeiten über Lebensräume und Verhalten der Tiere sollen zeigen, wie etwa Landwirtschaftsformen, Verkehrsinfrastruktur und andere menschliche Eingriffe die Umwelt der Igel verändern. Ziel des Projektes ist es, genug Daten zu gewinnen, um herauszufinden, welche Faktoren den Igelbestand gefährden und welche konkreten Schutzmaßnahmen dagegen entwickelt werden können. Weitere Informationen finden sie unter www.igel-in-bayern.de.