07.05.2013

IG Metall weitet Warnstreiks in Bayern aus

07.05.2013, 12:15 Uhr

Die IG Metall weitet kurz vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie in Bayern ihre Warnstreiks deutlich aus. Bereits in der Nacht zum Dienstag gab es erste Aktionen etwa im fränkischen Aschaffenburg. Warnstreiks gab es auch bei Audi in Ingolstadt. Landesweit ruft die Gewerkschaft in fast 70 Unternehmen zu Warnstreiks auf und rechnet über den Tag mit zehntausenden Teilnehmern, wie ein Sprecher der IG Metall sagte.

Auch bei Siemens, Linde und Kuka waren Aktionen geplant. Bayerns IG Metall-Chef Jürgen Wechsler will mit den Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am Mittwoch in München noch mal kräftig erhöhen. Die Arbeitgeber hingegen mahnten die Gewerkschaft zur Mäßigung und warnten davor, das Verhandlungsklima zu vergiften. Mit Spannung dürften beide Seiten auf den Nachbarbezirk Baden-Württemberg blicken, dort sollte bereits am
späten Dienstagnachmittag weiter verhandelt werden.

Die IG Metall fordert auch in Bayern 5,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate für die rund 770 000 Mitarbeiter im Freistaat. Die Arbeitgeber bieten 2,3 Prozent mehr Einkommen für 13 Monate bei zwei Nullmonaten. Noch ist unklar, welcher der beiden Bezirke die Rolle des sogenannten Pilotbezirkes übernehmen könnte, dessen Abschluss traditionell von den übrigen Tarifgebieten übernommen wird. Bayern hatte diese Rolle zuletzt Mitte der 90er Jahre.

Vor dem Start der dritten Runde im Nachbarland signalisierten beide Seiten aber Entgegenkommen: «Es wird nicht bei der Forderung einer IG Metall bleiben und auch nicht bei unserem zuletzt gemachten Angebot bleiben», sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger in der ARD. IG-Metall-Chef Berthold Huber sagte: «Wenn wir ein Angebot kriegen, das wirklich tragfähig ist, dann wird man auch am Verhandlungstisch ein Ergebnis finden.» Andernfalls werde es aber zu Streiks kommen.

dpa-infocom / ie

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