In Zukunft werden entsprechend ausgestattete Parkhäuser in der Lage sein, den vollständigen Parkvorgang von Fahrzeugen zu übernehmen. Gemeinsam mit zehn Projektpartnern präsentiert der VDA weltweit erstmalig das technische Zusammenspiel zwischen einer Vielzahl von Fahrzeugherstellern und Infrastrukturanbietern. Die Vorführungen des AVP sind mehrmals täglich auf der IAA Mobility, im Parkhaus Messe West, erlebbar.
Gezeigt wird die Übergabe des Fahrzeuges an die Sensortechnik im Parkhaus zur Steuerung des Fahrzeugverkehrs. Weiter werden das autonome Einparken des Fahrzeuges ohne den Fahrer demonstriert sowie unterschiedliche automatisierte Dienste rund um das Fahrzeug, wie beispielsweise das Waschen und Laden während des Parkhausaufenthalts. Auch wird die automatisierte Rückgabe an den Fahrer vorgestellt.
Teil des Gemeinschaftsprojektes sind die Fahrzeughersteller BMW, CARIAD – die Automotive-Software-Tochter im Volkswagen-Konzern mit den Marken Audi, Porsche und VW –, Ford, Jaguar Land Rover und Mercedes-Benz, sowie die Technologie- und Infrastrukturanbieter in dem Projekt bestehend aus Bosch, Continental, Valeo sowie dem Leipziger Startup Kopernikus Automotive und dem finnischen Deep Tech Unternehmen Unikie.
„Die Grundlage für den automatisierten Parkvorgang schafft eine intelligente Parkhausinfrastruktur, die über eine entsprechende Sensorik und eine cloudbasierte Datenverarbeitung verfügt. Die sichere Kommunikation zwischen Parkhausinfrastruktur und Fahrzeug erlaubt das sichere Ein- und Ausparken“, erklärt Joachim Damasky, Geschäftsführer des VDA.
Ziel des Projekts ist es, eine technologische Basis zu schaffen, auf der künftig Fahrzeuge verschiedener Hersteller mit unterschiedlichen Infrastrukturen kommunizieren können und dadurch automatisierte, fahrerlose Fahrzeugbewegungen durchgeführt werden können. Dies dient auch einer optimierten Parkraumnutzung.
Dafür wird ein internationaler Standard über die International Standardization Organisation, kurz ISO, geschaffen. Dieser Standard unter der ISO 23374 soll dafür sorgen, dass die AVP-Funktion zwischen den notwendigen Akteuren funktioniert, dazu zählen die verschiedenen Fahrzeughersteller sowie die Technologie- und Infrastrukturanbieter.
Das wegweisende VDA-Gemeinschaftsprojekt hat dazu unterschiedliche Kompetenzen der Projektpartner zusammengeführt. „Zur Ausstattung einer auf Automatisierung abgestimmten Parkinfrastruktur zählen sowohl die erforderliche Technik im Fahrzeug wie auch in der Parkumgebung, um beispielsweise Fahrwege zu errechnen und alle Anforderungen für die nötige Sicherheit zu erfüllen“, erklärt Damasky. „Dazu werden entsprechende technische Einheiten für die Kommunikation mit dem Fahrzeug sowie eine Cloudverbindung für die Interaktion mit dem Backend genutzt.“
Anforderungen an die Fahrzeuge für das Zusammenspiel mit der Sensorik der Infrastruktur sind neben einem Automatikgetriebe, ESP, einer elektrischen Feststellbremse und einer Lenkunterstützung auch eine intelligente Kommunikationseinheit für Automated Valet Parking. Dass zukünftige Modelle zunehmend diese Ausstattung aufweisen werden, kann die flächendeckende Einführung der fahrerlosen Parkfunktion auf Basis intelligenter Infrastruktur beschleunigen.
Die Infrastrukturanbieter vernetzen die Fahrzeuge und die Parkhausbereiche jeweils mit spezifischer Sensorik. So ermöglichen sie im Verbund mit den Fahrzeugherstellern eine smarte Parkhausinfrastruktur, die in unterschiedlichen Demonstrationsbereichen das Fahrzeug im AVP-Modus lokalisiert, fahrerlos steuert und dessen Fahrbereich auf Kollisionsfreiheit hin überwacht.
„Der Reifegrad der Technologie und Standardisierung ist bereits so weit fortgeschritten, dass Automated Valet Parking einen zuverlässigen, automatisierten Vorfahr- und Einparkservice übernehmen kann. Selbsteinparken könnte damit schon bald vielerorts Vergangenheit sein“, erklärt Joachim Damasky. „Auf der IAA zeigen wir, dass das AVP zwischen verschiedenen Herstellern von Fahrzeugen und Infrastrukturen Realität ist und schon bald im Alltag Einzug halten kann. Das ist ein weiterer Meilenstein in Richtung Autonomes Fahren und Mobilität der Zukunft.“