28.06.2013

Hungerstreik in München: Ude will Todesfälle unbedingt verhindern

28.06.2013, 15:23 Uhr

«Erste Priorität hat die Rettung von Menschenleben, zweite Priorität das Kindeswohl», sagte Ude am Freitagnachmittag in München. Erst danach komme das Demonstrationsrecht. «Wir werden in jeder Situation angemessen reagieren.» Ude appellierte an die Sympathisanten der Gruppe, «den Ernst der Lage zu erkennen und die Aussichtslosigkeit der Maximalforderung».

Die hungerstreikenden Asylbewerber fordern kategorisch die Anerkennung ihrer Asylanträge und haben ausdrücklich auf das Beispiel der Terroristen Holger Meins und Bobby Sands verwiesen, die sich 1974 und 1981 zu Tode gehungert hatten. Eine sofortige Anerkennung der Asylanträge sei rechtlich nicht möglich, sagte Ude und appellierte an die Hungerstreikenden, «die rechtsstaatlichen Verfahren zu akzeptieren».

Die Behörden hätten jederzeit das Recht, Ärzte in das Camp in der Münchner Innenstadt zu schicken, betonte Ude. «Dem Versammlungsleiter ist ausdrücklich verboten, das zu behindern. Das wäre eine Straftat», warnte der Münchner Oberbürgermeister. Bei angekündigten Selbstmorden habe die Polizei das Recht zum Einschreiten. Zwischen städtischen und staatliche Behörden gebe es Unterschiede in der Haltung zur Asylpolitik, doch in der rechtlichen Einschätzung zum Vorgehen im Fall des Hungercamps gebe es «nicht den geringsten Dissens».

dpa-infocom / ms

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