10.04.2013, 14:52 Uhr
Hundehasser legen immer wieder einmal Köder mit Gift oder Rasierklingen aus. Doch südwestlich von München werden seit dem vergangenen Jahr so viele Köder entdeckt, dass viele Tierbesitzer in der Region völlig verunsichert sind.
Starnberg/Germering (dpa/lby) – Im südwestlichen Umland von München verunsichern seit Monaten Hundehasser mit tödlichen Ködern die Hundebesitzer. Zuletzt hatten Hunde in Tutzing und Starnberg mit Rasierklingen präparierte Fleischbällchen gefressen. Da die Tiere die Köder jedoch wieder ausspuckten, überlebten die Hunde. Der Leiter der Starnberger Polizeiinspektion, Norbert Reller, sagte am Mittwoch, dass insbesondere die Zunahme ähnlicher Fälle bedenklich sei. «Die Ausbreitung schockiert mich.»
Bereits im vergangenen Jahr gab es am Starnberger See eine Serie von elf Fällen mit Ködern, die Schneckenkorn enthielten. Ein Hund starb damals. Auch im benachbarten Landkreis Fürstenfeldbruck fahndet die Polizei derzeit nach einem Täter, der seit Monaten Giftköder auslegt. Die Polizei in Germering bearbeitet 13 Fälle, in einem Fall starb ein Vierbeiner. Allerdings habe es auch in benachbarten
Gemeinden weitere Giftköder geben, sagte Andreas Ruch von der Germeringer Polizei. Insgesamt seien bereits drei Tiere tot.
In Germering wurden im März Plakate aufgehängt, auf denen auf die Gefahr hingewiesen wird. Zudem haben sich rund 120 Hundebesitzer getroffen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Die Tierhalter haben beispielsweise gemeinsame Patrouillen vereinbart. Die Menschen seien sehr sensibilisiert, erklärte Ruch. Seitdem die Plakate vor rund drei Wochen aufgehängt wurden, gab es keine neuen Fälle. «Derzeit ist Ruhe», meinte Ruch.
Die Ermittler sehen keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Fällen im Raum Germering und bei Starnberg. Es handele sich wohl um unterschiedliche Täter, Polizeichef Reller vermutet eher «Trittbrettfahrer». Die Inspektionen schicken mittlerweile auch Beamte in Zivil zu Spaziergängen los, um die Hundehasser zu fassen. Details des Konzeptes will Renner nicht nennen – nur soviel: «Wir
arbeiten verdeckt, jeden Tag.»
dpa-infocom / ie