Kardinal Reinhard Marx nannte den Neubau im oberbayerischen Holzkirchen (Landkreis Miesbach) beim Weihegottesdienst am Sonntag einen Raum gegen das Vergessen. Die katholische Josefskirche sei ein Ort der Erinnerung daran, «dass Gott da ist». Sie sei aber auch Auftrag, den Glauben zu verkünden. «Jetzt seid Ihr dran, macht etwas daraus», sagte Marx zu den rund 700 Gottesdienstbesuchern.
Zu Beginn der kirchlichen Feier hatte der Münchner Erzbischof drei Mal mit seinem Bischofsstab an das Kirchenportal geklopft, ehe es geöffnet wurde. Später wurde der Altar mit Chrisam gesalbt und dort Weihrauch verbrannt – als Symbol für die Gebete der Gläubigen, die zu Gott aufsteigen.
Die neue Kirche ist architektonisch außergewöhnlich: Ein mit Holzschindeln gedeckter 22 Meter hoher Kegelstumpf ragt aus einem Wohngebiet in der Ortsmitte heraus. Deutlich kleiner, aber in identischer Form fügt sich die Werktagskapelle ein, verbunden durch einen Zwischenbau mit Foyer und Sakristei. Im Innern ist der Besucher von dreieckigen Elementen aus Holz umgeben. Erhellt wird der Kirchenbau im Wesentlichen durch ein Oberlicht am Ende des Kegelstumpfes.
Die neue Kirche ersetzt den Vorgängerbau, der nach nur 50 Jahren wegen statischer Mängel abgerissen werden musste. Sie kostete samt Renovierung des bestehenden Kirchturms 11,5 Millionen Euro.