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13.07.2020

Hoher Besuch: Die Kanzlerin kommt zum Chiemsee!

Ein Treffen vor historischer Kulisse: Nicht nur die Kanzlerin, sondern auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und weitere Spitzenpolitiker werden heute (14. Juli) auf Schloss Herrenchiemsee – mitten im Chiemsee – sein und sich beraten. Söder hat Angela Merkel dort zu einer Kabinettssitzung eingeladen. Damit nimmt die Kanzlerin zum ersten Mal in ihrer Amtszeit an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts teil.

Offenbar soll es bei dem Treffen um die deutsche EU-Ratspräsidentschaft und weitere Corona-Maßnahmen gehen, allerdings gibt es auch Spekulationen darüber, ob dabei nicht auch die Kanzler-Frage weiter geklärt werden könnte. Der bayerische Ministerpräsident gilt als einer der Hauptanwärter auf die Nachfolge von Angela Merkel, die noch bis Oktober 2021 im Amt sein wird.

So soll das Treffen ablaufen

Insgesamt wird der Besuch der Kanzlerin vier Stunden dauern, die Insel und das Schloss sind an diesem Tag komplett für Besucher gesperrt. Zwei Schiffe der Chiemsee Schifffahrt sollen die Kanzlerin und das gesamte bayerische Kabinett auf die Insel bringen, dann ist eine Kutschfahrt zum Schloss geplant. Dass Merkel ausgerechnet das Schloss Herrenchiemsee besucht, ist übrigens kein Zufall: Dort wurde der Vorläufer unseres jetzigen Grundgesetzes geboren. Während ihres Besuchs wird Angela Merkel auch eine Ausstellung dazu besuchen. Neben dem Ausstellungsbesuch und der Sitzung ist noch eine Pressekonferenz auf dem Schloss geplant. Außerdem wollen heute Bauern aus ganz Bayern den hohen Besuch in Prien am Chiemsee nutzen, um gegen die gegenwärtige Agrarpolitik zu demonstrieren – bb Merkel und Söder jedoch vor dem Gang auf das Schiff mit den Bauern das Gespräch suchen werden, bleibt abzuwarten.

Die Vorbereitungen laufen

Viel mehr ist zum Besuch der Kanzlerin nicht bekannt, vieles wird geheim gehalten. Die wachsende Spannung rund um den Chiemsee spürt man aber schon, erzählt Michael Feßler, Chef der Chiemsee Schifffahrt. Auf seinen Schiffen werden am Dienstag die Spitzenpolitiker zum Schloss fahren. Es sei mehr Polizei als sonst vor Ort, berichtet er. Bei seinen Schiffen selbst seien eigentlich keine besonderen Vorbereitungen für den Besuch nötig: „Die Schiffe sind ohnehin für unsere Besucher immer in einem Top-Zustand. “ Aber: „Vielleicht putzt man jetzt doch schon mal lieber noch die Fenster ein zweites Mal“, gibt er dann zu. Eine Anekdote hat Feßler noch zu erzählen: Unter König II hatte die Herreninsel schon einmal für Gäste gesperrt werden müssen – damals hat die Chiemsee Schifffahrt Geld bekommen, um die Verluste durch die ausbleibenden Besucher auszugleichen. „Mal schauen, ob das dem Herrn Söder noch bewusst ist“, sagt Feßler mit einem Lachen. Durch die Corona-Pandemie hat sein Betrieb – wie viele andere auch –  leiden müssen. Einen kleinen Extra-Bonus könnte er also gut gebrauchen.

mit dpa

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