Das kleine Dahomey-Kälbchen ist noch recht wacklig unterwegs und weicht der Mutter nur selten von der Seite – schließlich ist es erst vor etwas mehr als einer Woche auf die Welt gekommen – aber es wird von Tag zu Tag kräftiger. Besonders entzückend an Quh, wie die Tierpfleger den kleinen Bullen getauft haben: Er ist noch kleiner als ein gewöhnliches Kalb, denn die Dahomey-Zwergrinder sind die kleinsten Rinder der Welt. Ausgewachsen sind sie nur knapp einen Meter hoch. In Hellabrunn kann man Quh und seine Familie im Kindertierpark besuchen. Ursprünglich kommen die Zwergrinder aus Afrika, genauer aus dem ehemaligen Königreich Dahomey, heute Benin.
Gleich hinter dem Kindertierpark, in der Polarwelt, können die Besucher ein weiteres Jungtier entdecken: Dort zieht Quiana ihre Runden durch das Becken der Mähnenrobben-Anlage. Das Robbenbaby kam bereits im Juli zur Welt, sorgt jedoch mit seinen großen braunen Augen immer noch für Begeisterung bei den Besuchern. Nach rund 350 Tagen im Bauch der Mutter wird Quiana während der ersten sechs Monate von ihrer Mutter Holly gesäugt. Ab und zu spielt das freche Robben-Mädchen aber auch schon mal mit einem Fisch – schließlich wird der einmal ihr Hauptnahrungsmittel sein. Ausgewachsene Mähnenrobben verspeisen zwischen fünf und acht Kilogramm Fisch und Meeresfrüchte am Tag!
Und auch wenn man den Spaziergang durch den Tierpark fortführt, gibt es weiteren Nachwuchs zu entdecken: Mit ein bisschen Glück und Geduld zeigen sich gleich drei Jungtiere bei den Nilgauantilopen – Quak, Quirle und Quitte, geboren im August. Die Minis der asiatischen Antilopenart sind noch etwas schüchtern und scheu, jedoch sehr niedlich anzusehen.
Der Nachwuchs der Bantengs hingegen ist schwer zu übersehen. Wenn die beiden Jungbullen Quadro und Quentin gerade nicht auf Entdeckungstour auf der Außenanlage sind, liegen sie gemütlich bei den anderen Bantengs der Gruppe und beobachten das Geschehen um sie herum. Bantengs sind Wildrinder, die ursprünglich in Südostasien beheimatet sind. Da diese Rinderrasse auf der ‚Roten Liste gefährdeter Arten‘ als ‚stark gefährdet‘ eingestuft wird, ist es umso erfreulicher, dass es in Hellabrunn dieses Jahr gleich zweimal Nachwuchs gibt.
Alle Jungtiere, die im Tierpark Hellabrunn 2016 das Licht der Welt erblickten, haben eine Gemeinsamkeit: Der Anfangsbuchstabe ihres Namens ist ein ‚Q‘. Das hat im Tierpark Tradition und wird auch im nächsten Jahr fortgesetzt – dann mit dem im Alphabet folgenden Buchstaben ‚R‘.
Der Tierpark geht davon aus, dass die Jungtier-Saison noch nicht abgeschlossen ist, sondern in den kommenden Wochen noch weiterer Nachwuchs mit ‚Q‘ begrüßen wird: „Es kann gut sein, dass in nächster Zeit bei einigen Tierarten noch ein Jungtier zur Welt kommt“, verrät Zoodirektor Rasem Baban.
Es lohnt sich also auch in den Herbstwochen ein Besuch im Tierpark Hellabrunn. Mit der zunehmenden Herbstfärbung der Bäume erwartet die Besucher dann auch nochmals eine ganz andere Atmosphäre im Park.