Ohne Hilfe müssten zuerst die Löwen abgegeben werden, warnte Zoodirektor Rasem Baban vor nicht allzu langer Zeit. Der Tierpark verzeichnet ein tägliches Minus von rund 50 000 Euro, ohne Unterstützung drohe ihm das Aus. Jetzt war der Tierpark-Chef zu Gast in der Wetterhuber-Morgencrew – mit guten Nachrichten!
Wir haben zwei Monate vollkommen geschlossen gehabt, eine Zeit in der wir keine Einnahmen machen konnten. Das werden wir auch bis zum Ende des Jahres noch spüren. Aber: Den Tierpark gibt es seit 109 Jahren – und es wird ihn weiter geben.
Die Landeshauptstadt hat angekündigt, alles zu unternehmen, den Tierpark zu unterstützen. Ich habe sehr gute und motivierende Gespräche mit der Stadt Münche geführt – der Tierpark ist gerettet, kann man sagen. Er wird auf jeden Fall nicht untergehen und wir sind voller Zuversicht. Allerdings stehen wir trotzdem vor einer betriebswirtschaftlichen Herausforderung.
Ich kann sagen, wir sind auf einem guten Weg: Die Besucherzahlen konnten erhöht werden, da durch die Staatsregierung mittlerweile 10 Besucher pro Quadratmeter erlaubt sind. Unser Wunsch ist allerdings: 5 Quadratmeter pro Besucher – der Tierpark ist ja auch an der frischen Luft ist. Die 10 bzw. 20 Quadratmeter-Regelung für innen finde ich sinnvoll. Wir lassen ja aber nach wie vor auch die Tierhäuser zu, deswegen wären 5 Quadratmeter pro Besucher schon angebracht. Wir sind dazu schon im Gespräch mit der Landeshauptstadt.
In Nordrhein-Westfalen gibt es zum Beispiel einen Rettungsschirm für zoologische Einrichtungen – in Höhe von über 10 Millionen Euro! Wir fordern auch einen Rettungsschirm für die Zoos in Bayern. Hellabrunn ist ja nicht nur für die Münchnerinnen und Münchner da und wir sind auch eine Kultur- und Bildungeinrichtung. Deshalb hoffen wir auch auf Hilfen vom Freistaat, dazu gab es aber noch keine Antwort…
Das kann ich leider noch nicht genau sagen, das muss ja erst noch im Stadtrat diskutiert werden – die Stadt versteht unsere Situation aber sehr gut. Es sieht also ganz gut aus, in Kürze – wahrscheinlich Anfang Juli – soll dann das Ergebnis verkündet werden.
Unseren Tieren ging und geht es immer gut. Das Tierwohl ist oberste Priorität, wir haben die Verantwortung für sie. Wir werden nicht am Futter sparen und auch keine Tiere abgeben.
Das ist tatsächlich eine große Herausforderung! Wir hoffen, dass wir mit dem Bau des Geheges Ende diesen Jahres beginnnen können. Denn: Unsere Löwen brauchen auch eine schöne moderne große Anlage. Dann könnten wir auch mit der Zucht einsteigen.
Jeder kann Pate eines Tieres werden – darüber freuen wir uns und die Tiere auch. Auch spenden oder Beteiligungen im Förderkreis sind möglich. Oder man kauft Dauerkarten fürs ganze Jahr oder Gutscheine – zum Beispiel für Freunde.
Hier gehts zu den Tierpatenschaften
Wenn man eine Patenschaft übernimmt, bekommt man eine Urkunde, die ist auch von mir unterschrieben. Dann können Sie immer wieder nachgucken, wie es ihrem Zögling so geht. Patenschaften kann man übrigens für alle Tiere übernehmen – auch für Blattschneiderameisen!
Gebucht werden können die Tickets nur online – und kontaktlos. Wer ein Null-Euro-Ticket bucht (z.B. weil er eine Dauerkarte hat) und dann nicht kommt, der besetzt einen Platz im Tierpark, der dann nicht mehr aufgefüllt werden kann. Denn: Gebuchte Plätze gelten als vergeben, ob die Personen kommen oder nicht.
Null-Euro-Tickets sind auf andere Dauerkartenbesitzer übertragbar – so müssen diese nicht extra Plätze buchen und die gebuchten Tickets werden genutzt.
Für die Tiere war der Park ohne Besucher echt komisch. Die Tierpfleger haben sich dann vermehrt um die Tiere gekümmert. Wir haben zum Beispiel Futter versteckt oder Beschäftigungsspielzeug versteckt. Für viele Arten ist der Besuch eine echte Abwechslung und die Tiere freuen sich, die Besucher wieder zu sehen.
Als die ersten Besucher nach zwei Monaten wieder da waren, haben sich vor allem die Giraffen total gefreut und sind nachgucken gegangen!
Ich bin erst einmal zuversichtlich, aber wir alle wissen nicht, was noch kommen kann. Herr Söder geht ja stark von einer zweiten Welle aus. Bis es einen Impfstoff gibt, müssen wir echt vorsichtig sein.