Rund fünf Wochen später ist der niedliche Nachwuchs nun immer öfter außerhalb der Wurfbox bei seinen ersten Erkundungstouren zu beobachten.
„Es ist das erste Mal, dass in Hellabrunn eine Nachzucht bei den gefährdeten Fischkatzen gelingt. Das macht uns natürlich sehr stolz“, freut sich Tierpark-Direktor Rasem Baban und ergänzt: „Das kleine Kätzchen ist wirklich sehr nett anzuschauen und ich hoffe, dass das Jungtier einen Teil dazu beitragen kann, dass diese schöne Katzenart und ihr Bedrohungsstatus bekannter werden.“ Der Tierpark Hellabrunn ist zudem Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Fischkatzen, umso größer ist natürlich die Freude, dass nun erstmals eine Nachzucht gelungen ist.
Fischkatzen-Weibchen Luzi lebt bereits seit 2012 in der Hellabrunner Dschungelwelt, Kater Sangke kam Ende 2016 dazu. Offensichtlich hat die Chemie zwischen den beiden Tieren gestimmt. Die Kindererziehung ist jedoch, wie bei den meisten Katzenarten üblich, Sache des Weibchens. Luzi ist eine sehr fürsorgliche Mutter – daher verliert sie ihr Jungtier auf seinen ersten Entdeckungstouren keinen Moment aus den Augen.
Noch konnte das Geschlecht der kleinen Katze nicht festgestellt werden, denn der erste Jungtier-Check durch das Hellabrunner Tierärzte-Team steht noch aus. Wie bei den meisten Tierkindern, die im Tierpark zur Welt kommen, werden Mutter und Nachwuchs erst einmal ganz in Ruhe gelassen.
Der natürliche Lebensraum von Fischkatzen ist Südostasien. Im Gegensatz zu den meisten anderen Katzen gehen sie gerne ins Wasser, um dort Fische zu jagen. Durch die starke Zerstörung ihrer Umwelt wird der Bestand der Fischkatze nur noch auf etwa 10.000 Tiere geschätzt. Auf der Roten Liste bedrohter Arten der IUCN sind sie daher als „gefährdet“ eingestuft.
Das Fischkatzen-Baby kann – mit etwas Glück – täglich von 9 bis 17 Uhr in Hellabrunn beobachtet werden. Die Anlage der Fischkatzen befindet sich in der Dschungelwelt. Dort herrschen auch bei den derzeit kühlen Temperaturen angenehme 25 Grad.