Das 187. Oktoberfest startete an den ersten Tagen recht verhalten, was natürlich vor allem an der herbstlichen Witterung lag, die mit niedrigen Temperaturen und viel Regen einherging. Am ersten Wochenende zählte die Festleitung rund 700.000 Besucher. Bis einschließlich Sonntag (25.09.22) sind nach Schätzungen rund 3 Millionen Gäste auf die Theresienwiese gekommen. Davon wurden auf der Oidn Wiesn hochgerechnet rund 100.000 Besucher gezählt.
Zusammengefasst sind die Schausteller und Gastronomen mit dem bisherigen Verlauf und der Atmosphäre auf dem Festgelände zufrieden.
Essen und Trinken
Vor allem die Nachfrage nach regionalen Produkten ist anhaltend hoch. Das immer größer werdende Angebot an vegetarischen und veganen Speisen wird gleich gut nachgefragt wie 2019. Die Wirte vermelden einen Rückgang beim Bierkonsum von rund 15%. Das Publikum sei dieses Jahr insgesamt jünger. Aufgrund der kalten Witterung waren vor allem in den ersten Tagen der Verkauf von gebrannten Mandeln und Bratwurstsemmeln äußerst gefragt.
Die Schaustellerei
Ab Mittwoch ist das Geschäft für die Schausteller ordentlich angezogen. Dabei werden historische Fahrgeschäfte genauso nachgefragt wie Hightech-Karussells. Vor allem auf der Oidn Wiesn herrschte ein großer Familienbetrieb, mit vielen kleinen Kindern. Außerdem wurden Still- und Wickelräume bemerkenswert hoch nachgefragt.
Souvenir
Die Souvenirs mit dem aktuellen Wiesn-Plakatmotiv haben bislang großen Anklang gefunden. Die offizielle Tourist Information am Haupteingang meldet eine hohe Zahl von Anfragen zum Oktoberfest und zu Attraktionen in der Stadt.
Der Wiesn-Hit
Als Wiesn-Hit kristallisiert sich tatsächlich das Lied „Layla“ von DJ Robin & Schürze heraus. Nicht zu überholen sein wird jedoch das „Prosit der Gemütlichkeit“.
Zahlen und Fakten
Wie 2019 wir das Oktoberfest zu 100% mit Ökostrom versorgt. Die Anzahl der Kunden, die zusätzlich M-Ökostrom aktiv beziehen, hat sich auf dem hohen Niveau von 65% gehalten. In den ersten sieben Tagen wurden auf der diesjährigen Wiesn 1.207.892 kWh Strom verbraucht. Dies entspricht einer kleinen Steigerung von 1,46 Prozent zur Wiesnhalbzeit 2019. Der durchschnittliche Tagesverbrauch lag bei 172.556 kWh. 40 Gasanlagen aus dem Versorgungsnetz der Theresienwiese werden mit Erdgas versorgt. Dabei handelt es sich um alle großen Küchen und Grillanlagen. In den ersten sieben Tagen wurden 55.850 Kubikmeter Erdgas verbraucht, 13 Prozent weniger als 2019.
Die Münchner Polizei blickt auf eine ruhige erste Halbzeit zurück. Somit setzt sich der positive Trend der vorangegangenen Wiesn-Jahre fort. Bei den zahlreichen Wiesnbesuchern konnte eine zumeist sehr positive und friedliche Grundstimmung festgestellt werden. Die Zahl der Einsätze bei denen die Polizeikräfte auf der Wiesn tätig werden mussten, war nach bisherigem Stand mit 923 leicht rückläufig. Im Jahr 2019 lag die Vergleichszahl bei 1010.
Insgesamt kam es zu 301 Freiheitsentziehungen (2019: 419). In diesem Jahr wurden bisher 479 Straftaten auf dem Festgelände festgestellt, darunter 119 Körperverletzungsdelikte und 134 Diebstahldelikte. Im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität wurden 87 Anzeigen gestellt. Im Bereich der Sexualdelikte wurde festgestellt, dass die angezeigten Fälle leicht gestiegen sind (2022: 31, 2019: 25, 2018: 21).
„Die Bilanz ist sehr positiv. Wir haben letztendlich einen Rückgang von 27% zu verzeichnen, was medizinische Einsätze angeht. Das freut uns natürlich sehr. Schausteller und Wirte freuen sich nicht über niedrige Besucherzahlen, wir tun es schon. Wir blicken auf eine friedliche Woche zurück.“
Michel Belcijan, Sprecher Aicher Ambulanz
Besonders beliebt war die „Aicher-Wiesn-Herberge“. Gemeint ist der 24 Stunden-Betrieb der Überwachungsstation. Bis einschließlich 2019 mussten die Patienten aus Überwachung, dort sind vor allem die höher alkoholisierten Patienten untergebracht, die „Ihren Rausch ausgeschlafen“, an die Kliniken übergeben werden. Gut die Hälfte aller medizinischen Behandlungen im Sanitätszentrum waren auch in diesem Jahr alkoholbedingt.
Die Halbzeitbilanz in Zahlen:
(Die Zahlen bis Sonntag 25.09.2022 1:30 Uhr)
Patienten gesamt: 2603 (2019: 3577)
Einsätze auf dem Gelände: 1106 (2019: 1194)
Abtransporte absolut: 137 (2019: 333)
Ärztliche Versorgungen: 1590 (2019: 1644)
Abtransportquote: 5% (2019: 9%)
CT Untersuchungen: 80
„Unsere Bilanz ist sehr positiv. Wir hatten rund ein Drittel weniger Einsätze als in den vergangenen Jahren. Sowohl auf dem Festgelände, als auch in der Integrierten Leitstelle.“
Florian Hörhammer, Sprecher Feuerwehr München
Bisherige Einsätze: Eine Kunstblume hatte an einem Fahrgeschäft gebrannt, ist aber von selbst erloschen. Außerdem musste die Feuerwehr einen Gullideckel wieder einhängen, damit der nicht zur Stolperfalle wird. Und: Gefährlicher Funkenflug an einer Lichterkette, der jedoch durch Abstellen des Stroms ebenfalls behoben werden konnte.
Weitere Infos und Geschichten rund um die Wiesn gibt es im Arabella Wiesn-Spezial