Noch bis zum 6. Oktober läuft bei uns in München die Wiesn. Zur Halbzeit ziehen Sanitäter, Polizei und auch die Festleitung ein Zwischenfazit. Der Polizei zufolge verlief das Oktoberfest bisher weitestgehend friedlich. Das Wetter war besser als erwartet, der Andrang war groß. Bis einschließlich Sonntag waren nach Schätzung der Festleitung 3,6 Millionen Gäste auf der Theresienwiese (2023: 3,4 Millionen).
Kleine, mittlere und große Zelte haben bei Speisen und Getränken mehr verkauft als im vergangenen Jahr. Ein Plus von zehn Prozent haben die Wirte bei den Speisen gemeldet. Der Bierkonsum stieg um sieben bis acht Prozent.
Nach dem Terroranschlag von Solingen Ende August und den Schüssen in der Münchner Innenstadt Anfang September wurde das Sicherheitskonzept noch einmal optimiert. Erstmals haben Ordner an den Eingängen Hand-Metalldetektoren für die Kontrolle bekommen.
Mehrere Messer und auch Drogen wurden auf diesem Weg sichergestellt. Die Polizei hat bisher aber von einem insgesamt friedlichen Verlauf gesprochen – bis auf einige Schlägereien, Taschendiebstähle und Belästigungen, die es jedes Jahr gibt.
Für den Sanitätsdienst ist insgesamt ein Rückgang der Patientenzahlen um 11 % im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. In diesem Jahr wurden auf dem Oktoberfest bislang 3.026 Patienten versorgt. Im letzten Jahr waren es 3.390 zum selben Zeitraum. Die Tragenteams mussten auch weniger ausrücken. Der CT-Scanner ist dafür öfter zum Einsatz gekommen. Ca. 60 Patienten mussten weiter ins Krankenhaus gebracht werden.
Sowohl die Bundespolizei als auch die Münchner Polizei ziehen eine positive Halbzeitbilanz zum 189. Oktoberfest.
Bei der Bundespolizei kam es in den ersten sieben Tagen zu 183 Straftaten, vor allem im Hauptbahnhof und am Wiesn-Bahnhof Hackerbrücke. Darunter auch Körperverletzungen sowie tätliche Angriffe gegen Polizei und Rettungskräfte. Einen leichten Anstieg gab es bei den Diebstählen (2024: 28, 2023: 23). Im Vergleich zu 2023 wurden heuer deutlich mehr Platzverweise ausgesprochen (2024: 153, 2023: 110). Leider sind auch die Fälle von gefährlichen Eingriffen in den Bahnverkehr gestiegen.
Die Wiesn-Wache der Münchner Polizei berichtet von friedlichen und gutgelaunten Besuchern. Die Zahl der Einsätze liegt insgesamt leicht über dem Niveau des Vorjahres (2024: 901, 2023: 838). Ganze 54 Videokameras machen es der Wiesn-Wache heuer einfach, Straftäter auf frischer Tat zu ertappen oder bei Notrufen den Einsatzkräften live Infos zur Situation vor Ort zur Verfügung zu stellen.
Entspannte Gäste und zufriedene Beschicker: Die Festleitung schätzt die bisherige Besucherzahl auf etwa 3,6 Millionen. Das sind rund 200.000 Menschen mehr als im Vorjahr. Die Oide Wiesn haben bisher rund 206.000 Menschen besucht, sagt das Referat für Arbeit und Wirtschaft.
Unter die Einheimischen mischen sich Touristen, vor allem aus den USA, aber auch Italiener, Franzosen, Spanier, Polen, Schweizer, Briten und Australier.
Wie jedes Jahr haben auch zahlreiche Prominente auf der Wiesn gefeiert, unter ihnen z. B. Franz Herzog von Bayern, Schauspieler Arnold Schwarzenegger, Moderator Thomas Gottschalk, Boris Beckers Tochter Anna Ermakova und Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann.