Physiklehrer Walter Kraus hat das Schulfach ins Leben gerufen, weil er selbst auch gerne an kaputten Dingen „herumbastelt“.
„Wir wollen weg von der Wegwerfgesellschaft und fangen deshalb ganz unten bei den Schülern schon an. Diese merken dadurch, dass man nicht gleich alles entsorgen muss, sondern vieles auch reparieren kann, um die Umwelt zu schonen,“ sagt Kraus zu seinen Beweggründen.
Das Schulfach wird von der fünften bis zur elften Klasse unterrichtet, teils auf freiwilliger Basis, teils als reguläres Fach. Der Zuspruch der Schüler sei riesig, sagt Kraus.
„Wir geben allerdings nur Hilfe zur Selbsthilfe. Die Schüler erarbeiten sich das Wissen, wie sie etwas wieder instand setzen, erst einmal selbst. Mit Hilfe von Büchern und Youtube-Videos lernen Sie selbständig, wie man einen defekten Fernseher oder eine Kaffeemaschine wieder zum Laufen bringt.
Dabei arbeiten die Schüler auch mit modernster Technik:
„Eine Besonderheit ist zusätzlich, dass wir uns einen 3D-Drucker angeschafft haben, damit können wir auch Ersatzteile, die nicht mehr lieferbar und zu teuer zum liefern wären, selbst am Computer konstruieren und ausdrucken,“ so Kraus.
Die Schule ist mittlerweile auch als Münchner Repair Café gelistet, so dass wirklich jeder in München und der Region kaputte Gegenstände der Rudolf-Steiner-Schule zum Reparieren vorbeibringen kann. Das findet vollkommen ehrenamtlich und kostenlos statt.
Kraus hofft, dass auch andere Schulen das Konzept in den Lehrplan aufnehmen, daher haben er und die Rudolf-Steiner-Schule einen Praxisleitfaden für andere Pädagogen entwickelt, an dem man sich orientieren kann.
Ein tolles Konzept aus Schwabing! Alle Infos und den Leitfaden zum Schulfach Reparieren finden Sie hier:
https://www.schueler-reparaturwerkstatt.de