In München-Schwabing, Domagk- Ecke Ungererstraße, ist ein schwarzer Kleintransporter am Mittwochnachmittag, gegen 16 Uhr in eine Gruppe von vier Menschen gefahren. Die Insassen sprangen aus dem Auto, prügelten und stachen auf sie ein. Drei Männer im Alter zwischen 42 und 56 Jahren wurden verletzt. Sie sind im Krankenhaus, befinden sich aber nicht in Lebensgefahr. Laut dpa-Angaben soll es sich um sechs Insassen im Transporter gehandelt haben.
Es habe sich um die Auseinandersetzung polizeibekannter Rockergruppen gehandelt, erklärte Bayerns Innenminister Herrmann.
Dem vorausgegangen war offenbar ein Streit zwischen den beiden Gruppen, die sich untereinander gekannt haben: Die Täter sollen einen der Männer zuvor angegriffen haben, als er gerade aus dem Supermarkt kam. Sie sollen auf ihn eingestochen haben, bis er blutend zu Boden ging. Dann sollen sie davon gelaufen sein – kamen später jedoch in dem Auto wieder angefahren und hielten auf den verletzten Mann und dessen beide Begleiter zu. Einer der Männer wurde dabei offenbar von dem Fahrzeug erfasst. Anschließend sollen die Insassen aus dem Auto gestiegen sein und auf die Männer eingeschlagen und -gestochen haben.
Aktuell fahndet die Polizei im Rocker-Milieu nach den Tätern. Fünf Verdächtige wurden inzwischen festgenommen. Derzeit ist unklar, ob die Angreifer den Mann vor dem Supermarkt töten wollten.
Wie mehrere Medien berichten, soll der Grund für den beiden Banden ein laufender Gerichtsprozess vor dem Münchner Landgericht gewesen sein: 2015 soll ein Mann in einem Münchner Club zwei verfeindeten Brüdern der ein Messer in den Bauch gerammt haben. Bei den Opfern soll es sich um mindestens ein Mitglied der Rockergruppe „Black Jackets“ gehandelt haben, einer mit den „Hells Angels“ verfeindeten Bande, der offenbar der Täter angehört haben soll. Bei dem Angriff auf den Mann am Mittwoch, der offenbar ein Nebenkläger im Prozess ist, soll es sich um einen Auftrag der „Hells Angels“ gehandelt haben. Offiziell bestätigt wurden diese Erkenntnisse allerdings noch nicht.