Die letzten vier Verhandlungstage waren nach einem Befangenheitsantrag des mitangeklagten Ralf Wohlleben ausgefallen. Über den Antrag war auch am Mittwochnachmittag noch keine Entscheidung gefallen. Beobachter erwarteten sie spätestens für den Donnerstagmorgen bis vor Beginn der Verhandlung.
Als Zeugen für Donnerstag hat das Gericht drei Kripo-Ermittler geladen, die mutmaßliche Ausspähnotizen des NSU ausgewertet hatten. Unklar war, ob die von Beate Zschäpe angekündigte Aussage zur Sprache kommen wird und ob auch Wohlleben seine Aussage offiziell ankündigen wird. Zschäpe und Wohlleben schweigen bisher in dem seit zweieinhalb Jahren dauernden Verfahren. Angeblich wollen aber beide jetzt aussagen.
Zschäpe muss sich im NSU-Prozess als mutmaßliche Mittäterin für die Serie von zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen verantworten, die die Anklage dem «Nationalsozialistische Untergrund» vorwirft. Wohlleben soll die wichtigste Tatwaffe vom Typ «Ceska» beschafft haben.