Der Wirecard-Skandal gilt als einer der größten Finanzskandale in der Geschichte der Bundesrepublik. Seit über einem Jahr versucht das Münchner Landgericht, in dem Prozess die Wahrheit herauszufinden. Bisher ohne Erfolg. Jetzt wird der Prozess um ein knappes Jahr verlängert und dauert damit fast doppelt so lang wie vorgesehen.
Der letzte Verhandlungstag wäre eigentlich am 10. Januar gewesen, ist jetzt auf 19. Dezember verlegt worden. Der Prozess gegen den früheren Vorstandschef Markus Braun, den Kronzeugen Oliver Bellenhaus und den ehemaligen Chefbuchhalter des Konzerns läuft schon seit dem 8. Dezember 2022. Ursprünglich hatte die Kammer 100 Verhandlungstage angesetzt.
Braun und Bellenhaus beschuldigen sich gegenseitig, keiner der bislang vernommenen Zeugen konnte Licht ins Dunkel bringen. So ist ungeklärt, ob die seit dem Sommer 2020 vermissten 1,9 Milliarden Euro je existierten – und falls ja, von wem die Gelder schlussendlich unterschlagen wurden. Die Aufklärung gestaltet sich unter anderem deswegen so schwierig, weil die Tatorte sich großenteils in Asien befanden: in Dubai, Singapur, auf den Philippinen und in weiteren asiatischen Ländern.