05.09.2012

Gedenken an Olympia-Terror 1972

05.09.2012, 16:33 Uhr

Die Feierlichkeiten begannen am Mittwoch mit einer Kranzniederlegung im Olympischen Dorf. Die Zeremonie begleiteten neben Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) unter anderen der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, und der israelische Vize-Premier Silvan Schalom. Auch Hinterbliebene der ermordeten Sportler nahmen teil.

In der Connolly-Straße 31 des Olympischen Dorfes hatte vor 40 Jahren die Geiselnahme begonnen. Am 5. September 1972 nahmen palästinensische Terroristen Mitglieder von Israels Olympiamannschaft als Geiseln, um in Israel Gefangene freizupressen. Der Anschlag endete mit einem Blutbad, bei dem neun Geiseln getötet wurden. Zuvor hatten die Attentäter bereits zwei Sportler erschossen. Insgesamt gab es 17 Tote. Neben fünf Terroristen starb auch ein deutscher Polizist.

Bei der zentralen Gedenkfeier auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck sollten am Nachmittag neben Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Ministerpräsident Horst Seehofer (beide CSU) der israelische Vize-Premier Schalom und die Witwe des ermordeten Fechttrainers Andre Spitzer sprechen.

In München soll es künftig einen eigenen Ort des Gedenkens an die Opfer des Olympia-Attentates von 1972 geben. Der Gedenkraum solle in der Nähe des Anschlagortes im Olympiadorf errichtet werden, sagte Seehofer nach einem Gespräch mit Israels Vize-Premier Schalom. «Wir können die Wunden nicht heilen, aber wir können versuchen, den Schmerz zu lindern.»

Der Gedenkraum solle gemeinsam mit der Stadt München, der Bundesregierung, der Israelitischen Kultusgemeinde und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) errichtet werden. «Nach vier Jahrzehnten blicken wir immer noch mit Schmerz und Trauer und Fassungslosigkeit auf diesen barbarischen Terrorakt», sagte Seehofer.

Der israelische Vizeregierungschef dankte: «Das ist eine Geste, die Israel und auch ich persönlich sehr hoch achten.» Der Angriff der palästinensischen Terrorgruppe Schwarzer September auf die israelische Olympiamannschaft habe «das gesamte israelische Volk verletzt, vor allem, weil dieser hier auf deutschem Boden stattfand».

dpa-infocom / kg

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